Masterstroke
As days grow darker
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Es gibt sie also doch noch, klischeefreie Metalalben, die im traditionellen Metal verwurzelt sind, aber trotzdem relativ frisch und unverbraucht klingen. Den Finnen Masterstroke ist so etwas mit ihrem dritten Streich As days grow darker gelungen. Zwar ist die CD kein Meilenstein, wie der viel versprechende Bandname suggeriert, aber ein nettes Album für zwischendurch allemal. Passend zum Titel bekam die Musik der Band anno 2009 einen dunkleren Anstrich. War sie vorher mehr im europäischen Power Metal beheimatet, hat man sich neuerdings einem Sound verschrieben, der manchmal etwas an frühe Nevermore und von der Atmosphäre her oft an Evergrey erinnert. Will heißen, rhythmisch betonte und rifflastige Songs, meist im Midtempo, mit einer gewissen Grundhärte und melodischen Refrains, die zwar durchaus leicht hymnisch, aber nie kitschig klingen.
Zwar stellen Masterstroke auf As days grow darker keine Geschwindigkeitsrekorde auf, doch balladesk geht es auf der CD nur bei dem kurzen „Another step back“ zu, welches das Ganze ein wenig erfrischt. Denn wenn auch alle Songs gut in die Gehörgänge fließen, kann man ihnen einen gewissen Gleichklang nicht ganz absprechen. Zu ähnlich sind doch der Aufbau, sowie die Melodieführung der einzelnen Stücke. Aber trotzdem gelingt es der Band mit kleinen Details wie einem schmissigen Gitarrensolo („Inside myself“), kleinen atmosphärischeren Teilen („Old wounds“), einem heftigen Nevermore-artigen Riff („Walls of my temple“) oder dem dezenten Einstreuen von ein wenig Frauengesang („Into oblivion“) den Hörer bei der Stange zu halten. Eine Stärke der Band ist auf jeden Fall der emotionale Gesang von Niko Rauhala, der eine durchgehend positive Vorstellung abliefert und ohne den das Album sicherlich keinen ganz so guten Eindruck hinterlassen hätte.
Für einen ebensolchen sorgen auch die zahlreichen melodischen Hooks und griffigen Refrains der Lieder. Zwar sind auf dem Rundling trotzdem keine echten Smashhits vertreten, doch alle Songs bewegen sich auf einem gleich bleibenden Niveau. Wie gesagt, As days grow darker ist alles andere als ein schlechtes Album. Fans der oben genannten Bands und Metalhörer denen der standardisierte EU-Powermetal mittlerweile zum Hals raushängt, sollten einfach mal ungeniert reinhören. Als Anspieltipps seien der Opener „Wait for the fall“, das harte „Stillborn“ oder das treibende „Unstoppable“ genannt. Gehen Masterstroke beim nächsten Mal noch etwas variantenreicher zu Werke, steht einer Bewertung im oberen Feld nichts mehr im Weg.
Mario Karl
Trackliste |
1 | Wait For The Fall | 3:32 |
2 |
As Days Grow Darker | 4:11 |
3 |
Walls Of My Temple | 3:40 |
4 |
Unstoppable | 4:14 |
5 |
Another Step Back | 2:07 |
6 |
Purity Fades | 4:24 |
7 |
Stillborn | 3:44 |
8 |
Into Oblivion | 4:23 |
9 |
Inside Myself | 4:04 |
10 |
Old Wounds | 4:01 |
11 |
Truth Revealed | 4:44 |
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Besetzung |
Niko Rauhala (Guitar, Vocals)
Markus Kekoni (Guitar)
Jussi Kulomaa (Keyboards)
Janne Juutinen (Drums)
Marko Kolehmainen (Bass)
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