Musik an sich


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Feuchtes Dynamit – eine James Brown Biographie, die nicht recht zündet




Info
Autor: Geoff Brown

Titel: Let’s get personal - Die James Brown Biographie

Verlag: Bosworth Edition, Berlin, 2008

ISBN: 978-3-86543-364-0

Preis: € 19,95

261 Seiten


Let’s get personal ist eine Neuausgabe der ursprünglich 1996 erschienen James Brown Biographie. 2007 ist sie, nach dem Tod des „Godfather of Soul“ im Dezember 2006, um ein sechzehntes Kapitel erweitert, neu veröffentlicht worden und liegt nun auch in deutscher Sprache vor.
Das gut 250-seitige Werk enthält zusätzlich zwei Bildstrecken á 8 Seiten mit schwarz-weiß Hochglanzfotos.

Ich kenne wenige Musiker-Biographien, die so wenig von der Faszination eines Musikers vermitteln wie Let’s get personal. Das Buch ist eine unendliche Aneinanderreihung von Singles, Tourneen, Verhandlungen mit Plattenfirmen, Musikerwechseln und all dem, was zur Geschichte einer Band nun mal dazu gehört.
Es gelingt Brown allerdings nicht, die Entwicklungen eines der glamourösten Stars der Pop-Geschichte nachvollziehbar zu machen. Plötzlich ist der Mann reich, ohne dass man recht mitbekommen hat, dass der Erfolg eingetreten ist. Dann verkehrt er aus heiterem Himmel mit US-Präsidenten oder zeigt sich seinen Frauen gegenüber als brutaler Schläger, ohne dass diese Charaktereigenschaft vorher je erwähnt worden ist, oder ihr plötzliches neu auftauchen irgendwie kommentiert würde.
Das macht die Darstellung letztlich unglaubhaft, selbst wenn die Fakten stimmen sollten.

Let’s get personal hat der deutsche Verlag das Buch genannt (Der Originaltitel lautet schlicht The Life of James Brown.) und legt den Finger damit unfreiwillig in die Wunde. Genau das wird die Biographie nämlich kaum. Sie wird nicht persönlich. Vielleicht liegt das daran, dass eine ganze Reihe von Menschen aus der Entourage von James Brown zu Wort kommen, er selber aber kaum, obwohl Geoff Brown auch mit ihm zusammengetroffen ist, was einmal in einem Nebensatz deutlich wird.
Eine Biographie fast ohne jedes Wort des Dargestellten, selbst Zitate aus Interviews mit anderen Menschen sind dünn gesät, das verlangt zumindest eine Erklärung im Vorwort, die es nicht gibt.
Auch das wirft ein merkwürdiges Licht auf dieses Buch.


Norbert von Fransecky



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