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WE ARE SCIENTISTS - Wechselbad der Wissenschaft
Noch im November 2006 haben We are scientists angekündigt bald zurück zu sein. Bald hat nun 2 ½ Jahre gedauert, aber war vor allem wegen der vielen Abwechslung sehenswert. Ein angenehmer Mix von Songs des neuen Album Brain Thrust Mastery und dem Debut With Love And Squalor sorgten vom ersten bis zum letzten Ton für viel Bewegung im Publikum. Ebenso förderlich dafür war die flotte Liedfolge zwischen manchen Songs sowie im Wechsel damit die Pausen, erquickt durch unterhaltsame und sympathische Konversationen zwischen Sänger Keith Murray und Bassist Chris Cain, wie sie schon von vorherigen Konzerten der Wissenschaftler bekannt sind. Leider wirkten die Unterhaltungen vor allem bei Keith recht einstudiert, verfehlten dennoch im Gesamten nicht ihre humorvolle Wirkung.
Überhaupt kamen die New Yorker wesentlich vorbereiteter herüber. Sie hatten eine ansprechende Lichtshow, welche die professionelle Performance sehr gut unterstrich.
Ein weiteres kleines Highlight, war die geringe Kontaktscheue des Sängers. Bei dem Song… des Debutalbum stieg er ohne zu zögern ins Publikum, ließ sich fotografieren und mehr oder weniger freiwillig umarmen. Mit seiner vierminütigen Wanderung durch den Konzertraum des Postbahnhof erhöhte er nicht nur den Puls der anwesenden Fanschaft, sondern auch den seiner Kabelträger. Diese mussten ihm schließlich auf den Schritt folgen und mit dem Kabel in den Händen nach oben gereckt durch die Keith-affine Menge.
Nach 75 Minuten verabschiedeten sich die drei Indie-Rocker von der Bühne, um sich dem Pizzaessen zu zuwenden, wie sie erklärten. Sofort wurde die übliche nachkonzertliche Rauswerf-Musik eingespielt- aber das Licht blieb gedämpft. Als dann die Zugabe mehrere Minuten auf sich warten ließ, steig die Zahl der ratlosen Gesichter stark an. Die meisten waren vom Klatschen erschöpft. Der Applaus ebbte schließlich ab und der Abend endete überraschend ohne ein weiteres Lied von den Wissenschaftlern. Vielleicht war das ein Experiment: „Wie viel Geduld kann das Publikum aufbringen, um uns wieder zu sehen?“, mag eine zu untersuchende Fragestellung der Band gewesen sein. Dann hätte die das Berliner Publikum dieses Experiment nicht bestanden. Vielleicht war den Musikern auch einfach die Pizza zu lecker.
Nur eins noch: Wer war der vierte Mann auf der Bühne?
Jana Hauschild
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