Patgirl
A Tribute to the best of the world & Tribute to Satchvai
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Der Name Patgirl impliziert bei mir erst mal eine Barbiepuppe. Im Waschzettel zur CD lese ich dann irgendwo etwas von Domina. Aber weder sieht Patgirl aus wie eine Domina, noch spielt sie ihre Klampfe wie eine Barbiepuppe. Ganz im Gegenteil.
Dass die Lady bei ihren Auftritten ausschließlich covert, sollte man nicht zu negativ sehen. Warum auch? Mozart, Beethoven und Konsorten werden täglich gecovert, und niemanden regt das auf. Also eine Anne-Sophie Mutter an der Lead-Gitarre? Schaun mer mal…
Patgirl übt sich bei der Auswahl der Gecoverten keineswegs in falscher Bescheidenheit. Namen wie Gary Moore, Steve Vai, Joe Satriani, Robben Ford, Eddie van Halen, Larry Carlton, Lee Ritenour und last not least Jimi Hendrix, sind Vorbilder, die es zu erreichen gilt.
Fangen wir mit dem an, was mir nicht gefallen hat: Die Stimme. So viel der liebe Gott der Lady auch für ihre Fingerfertigkeit gegeben hat; bei der Stimme war er da etwas sparsamer. Gut, bei „Since I met you Baby“ passt die leicht bluesige Stimme. Dennoch keine echte Offenbarung.
Ein großer Vorteil für mich ist die Tatsache, dass ich die meisten Titel auf den CDs sicher nicht nur einmal im Leben gehört habe. Und so immer den direkten Vergleich „im Ohr“ habe. Und da muss ich schon sagen: Nicht schlecht Frau Specht. Hier liegt definitiv die Stärke von Patgirl. (Dieser Name…). Nach einigen Durchgängen kann man zu der Erkenntnis gelangen, dass die Lead-Gitarre ein Körperteil der Lady sein muss. Joe Satrianis „Train of Angels“ spielt sie mit einer Leidenschaft, als ginge es um ihr Leben. Falsche und/oder schiefe Töne sucht man vergebens. Die Interpretation von „Layla“ auf Tribute to the best of…“ ist mein Anspieltipp für CD 1.
Ingesamt besser gefallen hat mir CD 2 Tribute to Satchvai. Hier steht die Gitarre, um die es ja auch geht, mehr im Vordergrund. Und hier zeigt sich das mehr als große Können der Musikerin. Streckenweise schlicht atemberaubend. Bei meinem Anspieltipp „Summer Song“ fliegen einem die sprichwörtlichen Ohren weg. Hut ab. Auch das Zusammenspiel mit den anderen Instrumenten ist hier wesentlich harmonischer als auf „Tribute to the best of…“ Gerade bei den langsameren Titeln, als Beispiel diene hier Steve Vais „Hand on Heart“, zeigt sich ja bekanntlich, ob man die Klampfe beherrscht oder nur durch Zufall mal einen Ton trifft. Pat Girl beherrscht ihre Gitarre auf jeden Fall zu einhundert Prozent und ihre Töne sind sicher kein Zufall. Vergleiche mit anderen Gitarristen? Och nööö. Sicher spielen eine Menge Vorbilder eine große Rolle. Wie bei jedem Musiker. Aber in erster Linie ist Patgirl Patgirl. (Dieser Name…)
Fazit: Musik mit dem Mittelpunkt Lead Gitarre. Auf den CDs sicher der eine oder andere hörenswerte kurze Höhepunkt. Für Gitarrenfans. Die absolute Stärke der Musikerin liegt eben wohl doch in ihrer Live Performance. Als integrierter Bestandteil einer Band hätte man sicher schon von der Lady gehört. Manche Band würde sich nämlich mit Sicherheit sämtliche Finger lecken, hätten sie so eine Gitarristin. Die Punktevergabe ist hier kein leichtes Brot. Ich denke mal eine Empfehlung nicht nur für (Lead-Gitarren) Fans ist hier mehr als angebracht.
Andreas W. Fieseler
Trackliste |
CD 1 Tribute to the best of...
01. The Crying Machine (Steve Vai) 4:45 02. Jump (Van Halen) 4:21 03. Falling in Love with you (Gary Moore) 4:03 04. If I could fly (Joe Satriani) 5:17 05. Since I met you Baby (Gary Moore) 3:01 06. Satch Boogie (Joe Satriani) 3:19 07. Empty Rooms (Gary Moore) 4:26 08. Layla (Larry Carlton) 4:16 09. Separate Ways (Gary Moore) 4:54 10. Love Thing (Joe Satriani) 4:03 11. Liberty (Steve Vai) 2:04
CD 2 Tribute to Satchvai
01. Summer Song (Joe Satriani) 5:13 02. You Saved my life (Joe Satriani) 5:36 03. Satch Boogie (Joe Satriani) 3:21 04. Starry Night (Joe Satriani) 4:04 05. Hand on Heart (Steve Vai) 5:33 06. Train of Angels (Joe Satriani) 4:06 07. If I could fly (Joe Satriani) 5:17 08. Crush of Love (Joe Satriani) 4:16 09. Blood and Glory (Steve Vai) 4:44 10. Liberty (Steve Vai) 2:04 |
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Besetzung |
Patgirl: Lead-Gitarre
& Gastmusiker
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