Yellow Umbrella
Little Planet
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Die Bandauflösung von Yellow Umbrella war nicht sonderlich spektakulär. Dazu war die Truppe schlicht nicht bekannt genug. Wie große der Verlust war, zeigt das Album Little Planet, das die Dresdener Ska-Kapelle nach der glücklicherweise erfolgten Re-Aktivierung aufgenommen hat.
Da haben wir erst einmal die Musik. Highly positive! Lebensfroh, entspannt, flott, aber nie hektisch swingen die Sounds am Ohr vorbei. Positive Vibes allerorten. Bei der Erzeugung geben Keyboarder, Bläser, Sänger und Gitarristen schön friedlich den Staffelstab von Hand zu Hand. So lässt sich leben.
Dann die Texte. Gast-Sänger Dr. Ring Ding kreist mal kurz um den eigenen Nabel und outet sich als deutscher Wochenendjamaikaner („Germaican“). Und das Lied über die Liebe zwischen einem gelben Regenschirm und einer gelben Banane („Allez les Jaunes!“) bedarf einer Erklärung. Ansonsten wird sich sehr kritisch mit einer globalisierten Welt auseinandergesetzt, in der ein kapitalistisches Wirtschaftssystem einen brutalen Materialismus durchsetzt. ”The World is not fair” liest sich wie ein Kommentar zur PISA-Studie, die Deutschland vorwirft, dass hier die soziale Herkunft stärker über die Bildungschancen bestimmt, als in den meisten anderen EU-Staaten.
Diese sehr Welt zugewandten Lyrics werden in ein aufwändiges Coverartwork eingetütet, das von Weltraumszenen und Astronauten bestimmt ist.
Fun, Gesellschaftskritik und Weltflucht. Eine beeindruckende Mischung, die überraschender Weise an jeder Stelle funktioniert.
Anspieltipps gibt es zuhauf: Das Trio(!)-Cover „Energie“, die Gänsehaut erzeugende ruhige Schlussnummer „The Lighthouse“, das fröhliche Strand tauglich „Sex on the Beach“, zu dem sich Yellow Umbrella noch keinen Text getraut haben, und und und. Es spricht auch für die Sachsen, dass sie für ihr Beatles-Cover ein stück gewählt haben, das aus dem eher unbekannten Teil des Werkes der Liverpooler stammt („Wait“).
Kauft Euch das schicke Teil, dessen Digi-Pack-Aufmachung inclusive fettem Booklet manchen Majoer erblassen lassen dürfte.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Allez les Jaunes! | 4:06 |
2 | The World is not fair | 3:15 |
3 | Ma Belle | 3:07 |
4 | Energie | 3:02 |
5 | Tempus fugit | 2:39 |
6 | Capitalism | 2:24 |
7 | Germaican | 3:00 |
8 | New Time Warrior | 3:54 |
9 | Burn | 2:26 |
10 | M | 2:54 |
11 | Since you've been gone | 3:20 |
12 | Sex on the Beach | 2:15 |
13 | Find my Way | 3:45 |
14 | Wanderin' on | 3:42 |
15 | Wait | 2:23 |
16 | The Lighthouse | 2:28 |
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Besetzung |
Jens Strohschnieder (Voc, Keys, Orgel) Alex Buck (Git, Voc) Barnard Lanis (Sax) Gero Dumrath (Dr, Perc) Jürgen Kalkschies (B) Jan Kalb (Sax) Thomas Hellmich (Posaune)
Gast: Dr. Ring Ding (Voc <7>)
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