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Live
Songs from black mountain
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Drei Jahre nach ihrem letzten Studiolangdreher beglücken uns die US-Rocker und ehemaligen Alternative-Helden Live mit ihrem neuesten Werk namens Songs from black mountain. Halt, beglücken - ist das so? Erörtern wir dies einmal etwas genauer. Zwölf Liedchen befinden sich hierauf. Hier hätten wir den mittelschnellen Song und äh, den mittelschnellen Song. Auf Balladen im eigentlichen Sinne, sowie auf etwas flottere Stücke müssen wir dieses Mal verzichten. Der Einstieg mit „The river“ lädt bereits zum leichten Mitpfeifen ein und macht eindringlich klar: Hallo, ich bin die Radiosingle. Und dieser Gedanke setzt sich auch die nächsten 11 Songs, welche hauptsächlich auf einem Akustikgitarrenfundament aufbauen, ähnlich fort. Alles schön eingängig und nicht besonders fordernd. In einem Interview erwähnte Ed Kowalczyk er wollte „seine schöpferische Energie als etwas weibliches erfahren“ und schrieb hiermit Songs an seine Muse. Doch tritt diese Weiblichkeit weniger in Form von Feuer und Leidenschaft zutage, sondern man denkt eher an etwas Flauschiges mit hohem lala-Faktor. Waren Live früher eine Band, welche es meisterlich verstand dynamisch aufwühlende Songs zu schreiben und den Hörer dabei in eine Achterbahnfahrt der Gefühle zu stürzen, ist auf Studioalbum Nummer 7 so nicht mehr allzu viel davon zu spüren. Alle zwölf Titel sind professionell arrangiert und sauber klingend produziert (was man von einer solchen Band auch erwarten darf), verkommen aber mit zunehmender Spielzeit zu einem regelrechten Einheitsbrei. Auch textlich gibt man sich wenig abwechslungsreich. Dreht sich hier alles rund um das Thema Liebe in seinen verschiedenen Facetten. Aber vielleicht klingt es bis hierher doch ein wenig zu negativ. Mit „Sofia“, „Home“ und „Night of the nights“ sind ein paar Songs vertreten die sich zumindest ein wenig die gewohnte Live-Qualität aufblitzen lassen. Und dass Herr Kowalczyk nach wie vor einer der charismatischen Sänger überhaupt ist und damit viele Songs aus dem Mittelmaß heraushebt, darf nicht unerwähnt bleiben. Zudem eignet sich die CD bestens als Hintergrundmusik zu verschiedenen Tätigkeiten wie entspanntes Lesen oder Haus- und Gartenarbeiten (hat hier jemand „Hausfrauenrock“ gerufen?). Aber soll es das wirklich sein?
Das Quartett aus Pennsylvania hat somit den auf „Birds of pray“ eingeschlagenen Weg weiterverfolgt sich in eine ruhigere und noch geradlinigere Richtung entwickelt. Mehr wie gut gemeinte 12 Punkte (mit Tendenz nach oben und Hoffnung auf Besserung) kann ich hierfür leider auch als Fan nicht verteilen.
Mario Karl
Trackliste |
1. The river (2:58) 2. Mystery (3:44) 3. Get ready (3:31) 4. Show (3:24) 5. Wings (3:50) 6. Sofia (3:53) 7. Love shines (A song for my daughters about God) 3:20 8. Where do we go from here (3:46) 9. Home (3:22) 10. All I need (3:13) 11. You are not alone (3:43) 12. Night of nights (3:33) |
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Besetzung |
Ed Kowalczyk (v) Chad Taylor (g) Patrick Dahlheimer (b) Chad Gracey (dr)
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