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Diverse norddeutsche Komponisten (Akademie für Alte Musik)
Ouvertüren. Musik für die Hamburger Oper
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Info |
Musikrichtung:
Barock instrumental
VÖ: 16.03.2005
Harmonia Mundi / Helikon CD (AD 2004) / Best. Nr. HMC 901852
Gesamtspielzeit: 66:25
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GRANDIOSER STILMIX
Also: Mit der 1678 eröffneten ersten Hamburger Oper am Gänsemarkt hat dieses schillernde Programm nur gelegentlich zu tun. In der Hauptsache handelt es sich um umfangreiche Suiten, die – ganz klassisch - von einer Ouvertüre eröffnet werden. Im Fall von Georg Caspar Schurmanns und Georg Friedrich Händels Sammlungen haben wir es mit „richtiger“ Bühnenmusik zu tun: sowohl Schurmanns Ludovicus Pius als auch Händels Almira wurden in Hamburg aufgeführt. Reinhard Kaisers Sinfonia zum Lächerlichen Prinzen Jodelt lasse ich ebenfalls gelten. Bei den Potpourris der Herren Philipp Heinrich Erlenbach und Johann Christian Schiefferdecker bleibt dagegen nur zu sagen, dass sie – zumal in den famosen Interpretationen der Akademie für Alte Musik - theatralisch allergrößten Effekt machen, mit der Hamburger Oper aber bestenfalls um drei Ecken etwas zu tun haben. Sei’s drum: Bei der hier waltenden Originalität und Spielfreude ist es fast gleichgültig, unter welchem griffigen Titel dieses Programm verkauft wird. Man kommt in jedem Augenblick auf seine Kosten. Schieferdeckers herrliche Chaconne allein rechtfertigt schon die Aufnahme seines Concerts musicaux in das Programm, während Erlenbach mit seiner Ouvertüre Nr. 4 die französischen Vorbilder noch übertrifft.
Die norddeutsche Metropole präsentierte sich im Barock in Musikfragen polyglott; die Komponisten mischten für ein unterhaltungssüchtiges Publikum italienischen, französischen und deutschen Stil. Von dieser Vielfalt zehrt auch die vorliegende Zusammenstellung. Und von der Phantasie der Ausführenden. Bei den zahlreichen Tänzen ist eine unverzichtbare Zutat das Schlagzeug, das hier ohne falsche Zurückhaltung zum Einsatz kommt: Michael Metzler setzt den eigenwilligen, mal pfiffigen, mal gewitzten, mal dramatischen Stückchen mit Kastagnetten, Triangel, Trommel, Tambourin, Schnarrsaiten usw. die rhythmischen und atmosphärischen Spezialeffekte auf. Die Akademie für Alte Musik reizt zudem die Gags, z. B. den Gustav Mahler vorwegnehmenden Musikmix in der Kaisers Jodelet-Sinfonia, genussvoll aus. Auch sonst blitzt, funkelt, perlt und groovt hier alles vom Feinsten.
Georg Henkel
Besetzung |
Akademie für Alte Musik
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