Vor zwei Jahren sind Messiah’s Kiss mit einem donnernden Paukenschlag auf der Bühne erschienen. Mit Prayer for the Dying haben sie eines DER Metal-Alben des Jahres 2002 vorgelegt. Nur im Vergleich mit diesem Hammerdebüt darf man Metal als Enttäuschung bezeichnen. Aber konnte man wirklich erwarten, dass die Mannen um Mike Tirelli (Ex-Holy Mother) diese Scheibe toppen oder auch nur wiederholen würden??
Metal - der Name ist Programm. Auch auf dem Zweitling sind treibende Schlachtgesänge mit galoppierenden Drums, pfeilschnell sägenden Äxten und Tirellis ausdrucksstarker Stimme angesagt. Wenn Messiah’s Kiss sich nach Manowar anhören (“Metal 'til we die“), loten sie ihre Tiefpunkte aus. Ansonsten bleibt der Kollege Pathos eher in der Kiste und das Quintett tobt sich in der Tradition des Speedmetals annihilatorischer Prägung (“Road to Exxtasy“) und aggressiverem Hard Rocks aus. Zu letzterem gehört natürlich auch die eine oder andere anspruchsvolle Ballade (“Blackhawk“).
Es wäre zu wünschen, dass Messiah’s Kiss vom zahlenden Publikum besser behandelt werden als Tirellis alte Band Holy Mother, die eine Reihe erstklassiger Metal-Alben in die Regale gestellt haben, aus denen sie leider Größtenteils mangels Kaufinteressente in die Grabbelkisten gestapelt wurden.
Auf Dauer ist der bodenständige Metal-Sound der messianischen Küsse jedenfalls besser genießbar als der zum Teil doch recht zuckrige Hoppelmetal von Helloween und vor allem deren Klons. Herzhaftes Vollkornbrot statt süßer Zuckerschnitten sozusagen.
Norbert von Fransecky
Trackliste
1
Execrate (Intro)
1:16
2
Uncaging Rebellion
3:57
3
Believer
3:52
4
Metal 'til we die
3:16
5
Fight or fall
3:44
6
Holy Waters
4:28
7
Angels
4:08
8
Hell or Victory
5:23
9
Tears in the Rain
5:22
10
Run and hide
3:01
11
Road to Exxtasy
3:56
12
Blackhawk
4:35
13
The Edge of Eternity
6:50
14
Dog Idols
1:50
Besetzung
Mike Tirelli (Voc) Georg Kraft (Git) Alexander Hitz (Git) Wane Banks (B) Eckhard Ostra (Dr)