Klavierkonzerte
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WENIG BEKANNT
Nach wenig bekannten Klavierkonzerten hielt Luisa Imorde für ihr neues Album Ausschau. Fündig wurde sie bei Carl Maria von Webers C-Dur-Konzert und bei jenem von Clara Schumann in a-moll. Die Qualität des Letzteren dringt zunehmend ins Bewusstsein. Anders als Beatrice Rana in ihrer jüngst vorgelegten Interpretation (vgl. MAS-Review) betont Imorde nicht so sehr den virtuos-romantischen Charakter, sondern gibt dem Werk mit lyrischem Spiel einen Zug ins Anekdotische. Das ist gerade in diesem Verzicht auf die große Geste überzeugungskräftig und nimmt mit seiner Finesse in der sensiblen Gestaltung der Details sehr für sich ein.
Leider agieren die Bremer Philharmoniker dabei nicht auf Augenhöhe, sondern begnügen sich mit einem pauschalen Zugriff und "seifigem" Spiel, das eine pointierte Akzentsetzung vermissen lässt. Besser in Form präsentiert sich das Orchester in Webers Konzert, das - zwischen Klassik und Romantik angesiedelt - einen unbekümmerten Charme versprüht und in dem Imorde sich mit Rasanz in die Läufe stürzt.
Die eingeschobenen Solo-Stücke aus Webers Feder nehmen sich neben Clara Schumanns exquisiten Klavierbearbeitungen von Liedern ihres Mannes Robert etwas schlicht aus.
Sven Kerkhoff
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