Vivaldi, A. (Plewniak)

12 Concerti di Parigi (Streicherkonzerte)


Info
Musikrichtung: Barock

VÖ: 08.04.2022

(CVS / Outhere / CD / 2021 / Best. Nr. CVS065)

Gesamtspielzeit: 60:21

Internet:

Stefan Plewniak (Instagram)



HANDFEST IN PARIS

Eine Sammlung von zwölf Konzerten stellte Vivaldi für einen Kunden aus Frankreich zusammen, über dessen genaue Identität bis heute gerätselt (und im Booklet munter spekuliert) wird. Er griff dafür auf den Fundus seiner sog. Ripienokonzerte zurück, Stücke für Streichorchester ohne Solo-Partie also. Diese heben sich von seinen sonstigen Concerti bei aller Einheitlichkeit der Form nicht nur durch eine große Vielfalt ab, sondern auch durch eine komplexere musikalische Struktur innerhalb der kurzen Sätze. Sie scheinen für Vivaldi eine Art Experimentierfeld gebildet zu haben, auf dem er auch mal französisierte Rhythmen, volkstümliche Inspirationen, furiose Einsprengsel und rustikalere Klangeffekte erproben konnte.

Reizvolle Werke also allesamt, die Stefan Plewniak mit dem Orchestre de l´Opéra Royal durchaus nicht mit französischer Zurückhaltung, sondern zupackend bis handfest angeht: Das zirpt und knarzt, das klopft und scharrt, das atmet hörbar. Die Streicher treten mit betont druckstarkem Strich auf, wobei die Tempi faktisch gar nicht einmal so rasant gewählt sind, wie sie dadurch und durch den musikantischen Zugriff wirken. Letzterer gibt der Musik, auch durch den markanten Einsatz von Gitarre und Laute, etwas von ihrem folkloristischen Ursprungskolorit zurück. Im Vergleich zur Referenzaufnahme mit Andrea Macron und dem Venice Baroque Orchestra (DGG, 2006) wirkt die Musik dadurch weniger geschmeidig, sondern körperlicher, greller konturiert und noch deutlicher akzentuiert. Das eine hat so gut seine Berechtigung wie das andere, so dass auch Plewniaks "rockigere" Lesart zu überzeugen vermag.



Sven Kerkhoff



Trackliste
Concerti für Streicher RV 114,119,121,127,133,136,150,154,157,159,160,164
Besetzung

Orchestre de l´Opéra Royal

Stefan Plewniak: Violine & Ltg.


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