Lester Young Quartet With John Lewis & Hank Jones
Collates
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Der in Mississippi geborene Tenorsaxofonist Lester Young lebte von 1909 bis 1959. Er gilt als einer der prägendsten Saxofonisten des Jazz. In der Übergangszeit vom Swing zum Bebop war seine Spielweise von beiden Zeiten geprägt. Im Gegensatz zum Spiel seines Zeitgenossen Coleman Hawkins fiel bei Young sein schlankerer und heller klingender Ton des Tenorsaxofons auf, darüber hinaus wirkte er sehr elegant im Ausdruck.
Bis 1940 in der Band von Count Basie eine wichtige Rolle einnehmend, verlegte er sich von dann an auf seine Solokarriere, die zunächst recht holprig voranschritt, so dass er erneut bei Basie einstieg. 1944 wurde Young in die Armee eingezogen. Nach etlichen Problemen während des Dienstes einschließlich einer Verurteilung in ein Armeelager kam es schließlich bereits 1945 zu einer unehrenhaften Entlassung.
Mit dem kalifornischen Plattenlabel Philo, nachfolgend umgewandelt in Aladdin Records, konnte der Protagonist einen Vertrag abschließen, und produziert von Leonard Feather, entstanden einige seiner besten Einspielungen, bis 1948. Doch mit dieser Kollektion. Collates, sind wir einige Jahre später dabei. Diese Aufnahmen wurden für Norman Granz und sein damaliges Label Clef aufgenommen und stammen aus 1949-1951. Die damalig veröffentlichten Platten, "Lester Young Collates" und "Lester Young Collates No 2" sind auf dieser CD zusammengefasst worden, jeweils die Tracks 1-8 und 9-16. Der Rest stammt aus den gleichen Sessions, war jedoch auf den Original-Platten nicht veröffentlicht worden.
Bereits die Zeit dieser Aufnahmen war vom gesundheitlichen Abstieg des Musikers gekennzeichnet. Diskriminierung während der Armeezeit war einer der Gründe, aber auch Alkohol- und Drogenabhängigkeit führten zu seinem frühen Tod. Dennoch - die Aufnahmen aus 1949-1951 spiegeln noch den besten Lester, den es gab, wider. Sein brillantes Spiel ist von hoher Eleganz und die Begleiter sind allesamt erstklassig! Präsentiert wird der Inhalt der beiden ehemaligen 10''-LPs in der Collectors’ Deluxe Digipak Serie, mit einem kleinen Booklet, und das in limitierter Auflage.
Lester Young war ein Freund von Vokalisten, insbesondere hörte er sich angeblich viel Musik von Frank Sinatra an, und so soll er seine Spielweise auch an Sängern orientiert haben, seiner Aussage nach solle man den Text der Musik kennen, die man spielt. Und das kann man hinsichtlich seiner sehr melodischen Ausgestaltung seiner Soli auch bemerken. Ausdruck dessen ist auch die Nutzung vieler Klassiker des Great American Songbooks, und die Eigenkompositionen orientierten sich ebenfalls eng daran.
Gleich beim Opener, "Too Marvelous For Words", bemerkt man sein singendes Spiel, mit sehr elastischem Swing vorgeführt. Ganz besonders brillierte er auch mit Balladen wie "Polka Dots And Moonbeams", und auch hier zeigte er sein sehr sensibles Spiel, zwar ähnlich im Ausdruck wie Ben Webster, aber viel zarter.
Lobenswert ist es, die restlichen Songs der Sessions als Boni zu erhalten, auch die drei Alternate Takes, eine sehr willkommene Bereicherung dieser hervorragenden und emotional sehr stark berührenden Musik, dessen Sensibilität und Lebenserfahrung sich offensichtlich sehr stark und tief in seiner Musik wiederfindet.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Too Marvellous for Words
2 Encore
3 Polka Dots and Moonbeams
4 Up ‘n Adam
5 Three Little Words
6 Neenah
7 Undercover Girl Blues
8 Frenesi
9 A Foggy Day
10 Down ‘n Adam
11 In a Little Spanish Town
12 ‘Deed I Do
13 Let’s Fall in Love
14 Little Pee Blues
15 Thou Swell
16 Jeepers Creepers
17 Count Every Star
18 It All Depends on You
19 September in the Rain
20 Pete’s Café
21 Lester Swings
22 Slow Motion Blues
23 Too Marvellous for Words [alt tk]
24 Count Every Star [alt tk]
25 Thou Swell [alt tk]
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Besetzung |
Lester Young (tenor sax)
Hank Jones (piano - #1-4, 12, 23)
John Lewis (piano - #5 -11, 13 -22,24, 25)
Ray Brown (bass - #1-4, 12, 23)
Joe Shulman (bass -#5, 6, 16-18, 24)
Gene Ramey (bass - #7 - 11, 13 -15, 19, 20 - 22, 25)
Jo Jones (drums - #7 - 11, 13 -15, 19, 20 - 22, 25)
Buddy Rich (drums - #1-4, 12, 23)
Bill Clark (drums - #5, 6, 16-18, 24)
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