Wawau Adler
Happy Birthday Django 110
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Django Reinhardt begeisterte einst mit seiner Art, Jazz und Folklore zusammenzufügen, Jazz aus New Orleans bis hin zum Bebop, französische Musikeinflüsse (Valses Musettes) und die Musik der Sinti. Sein Quintette du Hot Club de France ist bis heute ein wichtiger Name in der Musikgeschichte, so wie sein Schöpfer selbst. Und Django begeistert mich noch heute, umso schöner ist es, dass diese Musik noch nicht ausgestorben ist.
Etliche Nachfahren halten die Fahne dieser Musik noch immer hoch, zu ihnen gehört ebenfalls der 1967 in Karlsruhe geborene (Josef)Wawau Adler. Mit dem Gitarrenspiel seit dem neunten Lebensjahr vertraut, kam es bereits zu ersten Konzertauftritten vier Jahre später. Doch nicht nur dem Gypsy Swing, sondern auch modernem Jazz fühlte sich der Musiker zugewandt. Am 23.Januar 2020 hätte Django Reinhardt seinen 110.Geburtstag gefeiert, und ihm zu Ehren ist diese Platte, Happy Birthday Django 110 aufgenommen worden.
Als Andenken und zur Ehre des großen Vorfahren ist auch die Musik dieser Einspielungen zu verstehen. So sind auch die Aufnahmebedingungen hinsichtlich der Technik und der verwendeten Instrumente an die alte Zeit angelehnt. Wie der Interpret Adler selbst dazu ausführte, wurde jedoch nicht einfach eine Kopie der Musik erstellt, sondern mit Django im Geiste entstanden diese dreizehn Titel, drei davon einst von Django komponiert. (#1, 8, 13) und die Nummer 12 von Reinhardt/Grappelli.
Und somit sind alle Besonderheiten der Spieltechniken des Vorbilds dargestellt, von den “Downstroke-Sweepings“ über die Oktav-Doppelgriffe und das Tremolo-Picking zu den Tremolo-Glissandi. Adler beherrscht sein Instrument traumhaft und sicher, und durch die hohe musikalische Qualität seiner Mitspieler an Rhythmus-Gitarre, Geige und Bass vereint sich dieses Niveau zu einem Ganzen voll formvollendeter Strahlkraft und Leidenschaft. Dabei spielt es keine Rolle, welche Stimmungen, welche Tempi angesetzt werden, allesamt ist diese Musik so sehr mitreißend und Freude bereitend.
Und – es swingt ungemein, ständig federt der Rhythmus, ja, er fliegt mühelos und setzt äußere Extremitäten in Bewegung. Trotz des hohen Grades an Technik bleiben Emotionen in der spielerischen Ausführung nicht außen vor, Beides bildet eine traumwandlerische Einheit. In die zwölf Fremdkompositionen schmiegt sich mit feinster Zartheit der Song von Hono Winterstein behutsam ein, ja, “Lune de miel“ ist eine romantische Ballade feinsten Zuschnitts. Doch kann ich keinen Titel besonders hervorheben, denn alle Songs sind meine Lieblingssongs.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 | Twelfth year |
2 |
The best things in life are free |
3 |
I love you for sentimental reasons |
4 |
My blue heaven |
5 |
Lune de miel |
6 |
My melancholy baby |
7 |
How high the moon |
8 |
Duke and Dukie |
9 |
I will fait for you |
10 |
The man I love |
11 |
Time on my hands |
12 |
Melodie au crepuscule |
13 |
Django's tiger |
14 |
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Besetzung |
Wawau Adler (guitar)
Alexandre Cavaliere (violin)
Hono Winterstein (rhythm guitar)
Joel Locher (bass)
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