Romano Nervoso
I Don’t Trust Anybody Who Doesn’t Like Rock ‘n‘ Roll
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“Godfathers Of Spaghetti Rock” und “Italians Rock It Better”, zwei aussagekräftige Statements aus der Presseinfo, die schon reichlich Vorschusslorbeeren vorausschicken. Ja, Romano Nervoso ist Italiener, etwa ein nervöser? I Don't Trust Anybody Who Doesn't Like Rock 'n’ Roll ist sooo italienisch dann doch nicht, wurde das Album doch mit belgischen Begleitmusikern eingespielt.
Nach “Un-Tuned“ aus dem Jahre 2009 ist die neue Platte nun die sechste Veröffentlichung. Auch der Sticker auf der CD-Verpackung verspricht einiges, das neugierig machen kann. “A Masterpiece“ (Louder Harder Faster Magazine), “Best Cock Rock Album“ (Spandex Magazine). Auch des Künstlers Mutter ist “Proud Of My Son”. Nun, ich bin gespannt.
“American Dream“ rockt ganz trocken los, engagiert und wild, spontane Assoziationen purzeln spätestens beim zweiten Song, bei mir sind es The Ramones, The New Adventures und Herman Brood & His Wild Romance, die mir durch den Kopf schießen angesichts dieser unkompliziert und direkt in Blut und Beine gehenden flotten Klänge. Rock ohne Schnick Schnack, gleich drauflos, dabei sehr von Melodik und Harmonie geprägt. Handclaps und bretthart gespielte Gitarren, Schlagzeug auf den Punkt, darüber der schon fast nervöse(!) Gesang des Mr. Nervoso. Und – stark ist, dass man so gar nicht zur Ruhe zu kommen scheint, denn kaum ist ein Song zu Ende, brettert bereits der nächste los, Pausen sind Fehlanzeige.
Tempomäßig erinnert so manch ein Song an wilde Punk-Songs der Seventies, doch die Rotzigkeit des Punk fehlt hier dann doch, dazu ist der Ausdruck dann doch eher ein wenig zahmer, eine Spur Pop ist nicht zu verleugnen, tut der Zugänglichkeit der Musik jedoch auch gut. Darüber hinaus macht das Zuhören Spaß, ein hoher „Gute-Laune-Faktor“ liegt mit Sicherheit vor. "Looking For Sun", das startet wie eine neue Version von “I Put A Spell On You“, und dann kommt die Überraschung, gesungen wird nun auf Italienisch, neben den englischen Textzeilen. Ebenfalls aus dem Rahmen fällt "In My Mind (feat. B.J. Scott)", bei B.J. Scott handelt es sich im Übrigen um Beverly Jo Scott, die ihre raue Blues-Rock-Stimme zur Unterstützung liefert. Und zum Schluss werden die Pferde gesattelt, in wildem Ritt und mit Pfeifen untermalt scheinen wir mitten in einem modernen Italo-Western gelandet zu sein. “Yippee-I-Yay... Yippee-I-Yo...“ könnte es zur Surf-Gitarre klingen, ein schmunzelnder Abschied aus einer Platte mit lockerer und frischer Musik…
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 American Dream (2:34)
2 Rather Kill a Man (2:37)
3 Televised (1:46)
4 Blues Is the Teacher (2:20)
5 Don't Wanna Be Your Toy (3:08)
6 Thursday Night Fever (At the Rockerill) (3:08)
7 Sex, Drugs, Rock n Roll & Dolce Vita (2:08)
8 Looking For the Sun (3:30)
9 In My Mind (3:18)
10 Meet the 300 Sicilians (4:02)
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Besetzung |
Lucas Lepori (drums)
Ruggero Catania (guitar)
Gregory Chainis (guitar)
Fabrice Giacinto (bass)
Romano Nervoso (vocals)
Angelo Gruttadauria (keyboards)
B. J. Scott (vocals - #9)
Stefano “Piri” Colosimo (whistles - #10)
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