Foreigner
with the 21st Century Orchestra & Chorus
|
|
|
Wenn man kein neues Material hat und das alte bereits reichlich mit Live- und Akustikalben, mit Re-Release-Editionen und Compilations ausgeschlachtet hat, ist die „Orchester-Version“ mittlerweile die fast selbstverständliche weitere Möglichkeit die nicht mehr gebärende Kuh zu melken. Aber das dabei entstehende Ergebnis muss ja nicht immer schlecht sein.
Stadion-kompatible Rockmusik hat in der Regel auch das hymnische Potenzial und die Dramatik, die sich durch ein großes Orchester weiter verstärken lassen. Foreigner nutzen diese Möglichkeit über weite Strecken so dezent, dass man sich fragt, ob es dieser Versuch überhaupt Sinn macht.
Mit den ersten Stücken (Die „Overture“ ausgenommen.) gehen die Amerikaner auf Nummer sicher. Die Stücke sind sehr nahe an den Originalversionen. Bei „Cold as Ice“ ist die deutlich stärker akzentuierte Orgel wesentlich mehr für die leicht veränderte Wirkung verantwortlich, als Chor und Orchester.
Erst das folgende Tripple ist deutlicheren Veränderungen unterworfen worden. Dazu gehört das von klassischen Bläsern gestaltete Intro zu „Say you will“, bei dem der Chor dann aber eher an die Beach Boys als an einen klassischen Chor erinnert. Ein solcher leitet dann aber die beiden folgenden Balladen ein.
Dann wird es wieder rockiger, sowohl mit „Feels like the first Time“, als auch mit „Double Vision“, das zum Höhepunkt des Albums wird, weil es hier zum ersten Mal wirklich gelingt die die rockende Power der Band und die dramatische Expressivität der Streicher effektiv zu nutzen. Das Ganze läuft dann auf einem fett groovenden Bass-Fundament über die Runde. Gamz anders „Juke Box Hero“, das sich in der langen Spielzeit verzettelt und viel an Prägnanz verliert. Gelegentlich bedauert man vertane Chancen. „I want to know what Love is“ startet mit leichten Jazz-Versatzstücken, die im weiteren Verlauf aber nicht wieder aufgenommen werden.
Insgesamt haben wir eine solides Foreigner-Live-Album vor uns, dass etwas mehr auf Gala-Glanz, denn auf den Dreck unter den Rock-Fingernägeln setzt. Wer damit leben kann, erhält ein Album, das von dem Kenner der Foreigner-Stücke nur relativ wenig Umdenken fordert, ihm aber auch dementsprechend wenig Innovatives bietet.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Overture | 3:33 |
2 |
Blue Morning, blue Day | 3:21 |
3 |
Cold as Ice | 5:53 |
4 |
Waiting for a Girl like you | 5:49 |
5 |
Say you will | 4:25 |
6 |
When it comes to Love | 5:51 |
7 |
That was Yesterday | 5:37 |
8 |
Feels like the first Time | 5:20 |
9 |
Starrider | 5:13 |
10 |
Double Vision | 4:47 |
11 |
Fool for you anyway | 4:37 |
12 |
Urgent | 7:59 |
13 |
Juke Box Hero | 11:05 |
14 |
I want to know what Love is | 6:27 |
|
|
|
|
|
Besetzung |
Mick Jones (Lead Git, Keys, Back Voc)
Kelly Hansen (Lead Voc, Perc)
Tom Gimbel (Git, Sax, Flöte, Back Voc)
Jeff Pilson (B, Back Voc)
Michael Bluestein (Keys, Back Voc)
Bruce Watson (Lead Git, Git, Back Voc)
Chris Frazier (Dr, Perc)
21st Century Symphony Orchestra
21st Century Chorus
|
|
|
|
|