Clare Bowen
Same
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Die 1984 geborene Clare Bowen stammt aus Australien und dürfte eingefleischten TV-Enthusiasten möglicherweise bereits bekannt sein. Denn eigentlich wurde sie als Schauspielerin in einer Fernsehserie bekannt, und zwar als Scarlett O’Connor in “Nashville“, seit 2012 im Programm. Und bereits vorher spielte sie in Serien und Filmen mit. In “Nashville“ widmete sie sich auch dem Gesang und so kam auch auf diesem Gebiet ihre Karriere in Gang. Das selbstbetitelte Debüt-Album liegt nun vor. Das Interesse an Country-Musik soll vor Allem durch Loretta Lynn und Johnny Cash geweckt worden sein. Mit einigen aktuellen Country-Größen sang sie ebenfalls in Duetten, zum Beispiel mit Vince Gill und Zac Brown. Während der Dreharbeiten war es unter anderem auch nötig, ein Instrument zu lernen, und die Wahl fiel auf das Banjo.
Mit der Eigenkomposition (Ehemann Brandon Robert Young sowie Josh Kaufman und Wyatt Durrette waren jedoch mitbeteiligt) “Let It Rain“ startet die Platte und dieses ist so gar keine typische Country-Musik. Einzuordnen ist es gleichwohl auch nicht spontan, so dass ich es in die große Schublade Americana Pop packen möchte. Dazu kommen sicher Elemente des Mainstream Country, aber gewiss nicht solche traditioneller Herkunft. Ein sanfter Groove trägt das gut arrangierte Stück, durchaus „Hit-tauglich“. “Doors & Corridors“ will uns mit der Pedal Steel auf die falsche Fährte locken, von Country wiederum keine Spur, allenfalls sind es wiederum nur Spuren in dieser schönen Ballade. Die kindlich wirkende und mitunter zu sehr hauchende Stimme besitzt einerseits eine nicht uninteressante Ausprägung, ist andererseits aber auch nicht so bewegend, dass man vor Begeisterung jubilieren könnte. Letztlich sind alle Elemente zweckdienlich, um diese relativ angenehm wirkende Musik produziert zu haben.
Highlights für Country-Fans sind allerdings in Ansätzen allenfalls Songs wie „“Aves‘ Song“, locker und leicht mit diesem gewissen Backporch-Feeling, und “Grace Of God & You“, in sanfter balladesker und sehr schöner harmonischer Ausprägung. Klar, die Dame wird sicher wieder so etwas wie ein neuer Superstar, in den USA ist sie es wahrscheinlich bereits, doch ich sehe hierzu keine Veranlassung, denn wirkliche Innovation und Leidenschaft vermisse ich in diesem Meer an Gleichförmigkeit im “08/15-Modus“. Ach ja, “Warrior“, der Abschlusssong, ist ein ganz schöner…., mit sehr angenehmer Ausstrahlung und feinem Streicher-Arrangement, und der vielleicht beste Song, möglicherweise ein positiver Fingerzeig in die Zukunft?
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Let It Rain
2 Doors & Corridors
3 Tide Rolls In
4 Aves' Song
5 All The Beds I've Made
6 Lullabye
7 Sweet William
8 Lijah & The Shadow
9 Little by Little
10 Grace Of God & You
11 Warrior
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Besetzung |
Clare Bowen (vocals)
Sonst keine Angaben,
möglicherweise:
Brandon Robert Young
Josh Kaufman
Buddy Miller
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