Obelyskkh

The Providence


Info
Musikrichtung: Doom/Sludge Metal

VÖ: 21.04.2017

(Exile on Mainstream Records )

Gesamtspielzeit: 56:49

Internet:

https://www.facebook.com/TheObelyskkhRitual


Ich muss schon sagen, Hymn To Pan, die letzte Platte des fränkischen Doom-Kommandos Obelyskkh, hat mir ziemlich gefallen. Fast vier Jahre ist das schon wieder her. Junge, wie die Zeit vergeht… Verdammt, jetzt hör‘ ich mich schon an wie ein alter Mann. Schluss damit! Widmen wir uns dem neuesten Knaller aus dem Hause Obelyskkh.

Und Knaller kann man schon wörtlich nehmen. Denn das Ding ist nicht schlechter als sein Vorgänger. Anfangs denkt man sogar, man hätte es glatt mit dem besten Album der Bandgeschichte zu tun. Und das liegt vor allem am bärenstarken, eröffnenden Titelsong. Eine zwölfminütige Doom-Walze sondergleichen. Schleppend ja, aber nicht versumpfend, sondern gerade quirlig genug, um die Nummer als „treibend“ zu stempeln. Hier wird sich in Riffs gebadet und sich den tiefen Tönen hingegeben, dass es eine wahre Pracht ist. Instrumentale Phasen sorgen für geistiges Kino.

Den im Vorgänger teils aufblitzenden, psychigen Sphären hat man allerdings ziemlich abgeschworen. Denn trotz ihrer Verspieltheit klingen die sechs i.d.R. überlangen Nummern recht bodenständig. Hier gibt es keinen Stoner-Scheiß, sondern pure Wucht, die trotzdem immer wieder mal einer gepflegten Melancholie weichen muss. Hierzu passt auch der Gesang, der anders als bei so vielen Sludge-Bands nicht bloß kehliges Geschrei, sondern echter, wenn auch ziemlich rauer, Gesang ist.

Und dieser ist auch überraschend facettenreich und er schafft es sogar, wie bei „Northern Lights“, gegen Blackmetal-lastige Blastbeats zu bestehen. Besonders stark sind da „Raving Ones“, das zuerst mit seinem Sabbath-mäßgen Oldschool-Riffing recht locker daherkommt und sich dann als eingängige Nummer mit Refrain entpuppt, sowie der intensive Abschluss „Marzanna“, das sich äußerst intensiv mit Brechstange verabschiedet.

Mehr Groove, mehr Schwere, mehr Dunkelheit, weniger versponnen - das wären die Eckpunkte des neuen Obelyskkh-Sounds. Der Wechsel am Bass hat der Band also nicht geschadet. Hier baden vier Musiker knapp 57 Minuten lang im eigenen Sound, dass es eine Freude ist. Für Genre-Fans eine dicke Empfehlung!



Mario Karl



Trackliste
1The Providence11:58
2 Raving Ones7:20
3 Northern Lights8:33
4 NYX13:24
5 Aeons Of Iconoclasm5:49
6 Marzanna9:41
Besetzung

Crazy Woitek (Gesang, Gitarre)
Stuart „The Whiz Kid“ West (Gitarre, Synth)
Steve „The Krusher“ Paradise (Schlagzeug)
Seb Duster (Bass)


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