Ray Davies
Americana
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Ich denke, Alle kennen ihn, den am 21.Juni 1944 in Muswell Hill, London, geborenen Musiker, einst Mitbegründer der legendären Kinks. Erst 1985 begann Ray Davies, Solo-Alben zu veröffentlichen, und nach “Return To Waterloo“ liegt mit Americana nun seine fünfte Platte vor, und das zehn Jahre seit der letzten.
2013 erschien eine Biografie des Musikers namens “Americana“, und hierauf beziehen sich auch die Songs dieses Albums. Im von den Kinks gegründeten Konk Studio in London wurde aufgenommen, und das zusammen, mit dem Brückenschlag zum Titel, mit einer amerikanischen Band, The Jayhawks.
Mit den Vereinigten Staaten gibt es etliche Berührungspunkte im Leben des Künstlers, angefangen von negativen Erfahrungen, in frühen Jahren der Band wurde diese von der amerikanischen Musikergewerkschaft auf die schwarze Liste gesetzt, bis zu großen Erfolgen in den späten siebziger Jahren.
Abermals beweist Davies, dass er noch gute Songs schreiben kann, alle tragen seine unverkennbare Handschrift, man hört ganz klar The Kinks heraus. Und darüber hinaus sind es wie einst immer noch die Texte mit teils beißendem Humor. Zwischendurch eingestreut sind auch gesprochene Passagen mit Zitaten aus der genannten Biografie. “I wanna make my home where the buffalo roam“, so endet der erste Song, der Titelsong, der leichte Spuren von Country aufweist, das wird auch wohl an der hier eingesetzten Pedal Steel liegen. Dazu natürlich dieser typische Brit-Pop der Sixties und Seventies, ein wenig Rock dabei, “Rock 'N' Roll Cowboys“ startet als eine auf der akustischen Gitarre basierende Ballade, bis es dann ein wenig schunkelnde Stimmung aufnimmt und dazu singt “Do you live in a dream or do you live in reality?“. Wird hier der amerikanische Traum zerpflückt?
“The Man Upstairs“ – was ist das? “Girl I want to be with you all of the time …..”, dazu dieser typische Riff, genau, das ist der Beginn von “All Day And All Of The Night“, 1964 von den Kinks aufgenommen. Doch anstelle einer erwarteten Coverversion oder eines einfachen Vorspiels rezitiert Davies hier über der Begleitung auf der akustischen Gitarre. Und schon bald geht es normal weiter mit dem dezent jazzig swingenden “I’ve Heard That Beat Before“. “The Invaders“ kommt beschwingt im leichten Country-Modus und “Wings Of Fantasy“ verabschiedet uns mit verspielt klingendem Pop Rock.
Man hat den Anschein, dass diese Platte ein autobiografisches Werk darstellt. Nun ja, reflektiert Davies schließlich seine amerikanischen Eindrücke. Er und die Jayhawks passen einwandfrei zusammen, eine Zusammenarbeit, die man unbedingt ausbauen sollte, ist doch ein hervorragendes Alterswerk gelungen, dass die Vergangenheit beschwört ohne ein zu hohes Maß an Melancholie.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Americana
2 The Deal
3 Poetry
4 Message From The Road
5 A Place In Your Heart
6 The Mystery Room
7 Silent Movie
8 Rock 'N' Roll Cowboys
9 Change For Change
10 The Man Upstairs
11 I’ve Heard That Beat Before
12 A Long Drive Home To Tarzana
13 The Great Highway
14 The Invaders
15 Wings Of Fantasy
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Besetzung |
Ray Davies (lead vocals, guitars, piano, backing vocals, percussion, spoken word, dropped beer glasses and broken tea cups)
Bill Shanley (acoustic guitars, electric guitars, backing vocals)
Gary Louris (acoustic guitars, electric guitars, backing vocals)
Marc Perlman (bass, backing vocals)
Tim O’Reagan (drums, backing vocals, percussion)
Karen Grotberg (piano, keyboards, lead vocals, backing vocals)
John Jackson (mandolin, violin, acoustic guitars, electric guitars, 12-string guitar, backing vocals, percussion)
Ian Gibbons (Hammond organ, accordion, piano)
Kraig Jarrett Johnson (electric guitar - #12, 15)
Melvin Duffy (pedal steel - #1)
Andrea Grant and Lorraine Cato (backing vocals -#3, 13)
Richard Causon (harmonium - #6)
Paul White (drums - #11)
Ian Jennings (double bass - #11)
Ben Waters (piano - #11)
Ray Davies And The Shadowmen (backing vocals -#11)
Paul Clarvis (percussion)
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