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Harasai
Psychotic Kingdom
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Achtung Freunde des melodischen Death Metals, aufgepasst! Was die Essener Harasai auf ihrem zweiten Album Psychotic Kingdom raushauen ist verdammt noch mal etwas, das euch ohne Umschweife in Verzückung versetzen dürfte. Selten klang ein Album einer deutschen Band so schwedisch und dabei so gut.
Alte Dark Tranquillity, At The Gates oder Edge of Sanity sind (vermutlich) die Grundpfeiler, auf denen die Musik des Quintetts steht. Allerdings schafft man es trotzdem eigene Akzente zu setzen, was sich besonders in der einen oder anderen atmosphärischen Sequenz bemerkbar macht. Diese manifestieren sich glücklicherweise eher anhand sanfter Pianopassagen, anstatt dem leider mittlerweile zum Genrestandard gewordenem Keyboard-Overkill. Denn solche Schmonzetten müssen glücklicherweise außen vor bleiben.
Auf Psychotic Kingdom regiert echte Emotionalität anstatt peinlichem Hollywood-Zauber. Das beginnt schon bei den starken Gitarren-Leads und -Soli, reicht über den ausgeklügelten Ausbau und hört beim kräftigen Growl-Gesang mit seinen persönlichen Texten auf. Wo andere nur leidlich einen auf Krümelmonster machen, kommt bei Martin Wittsieker (ähnlich wie bei Mikael Stanne) wirklich was rüber. Dieser macht nicht den Fehler sich ständig an süßlichem Klargesang zu versuchen, womit viele Bands ihre Songs heutzutage versauen. Dass er es trotzdem könnte, beweist der Mann bei der Power-Ballade „The art of the sun“, bei dem die Band ihren harten Metal mit zeitgemäßem Rocksound part.
Das hat absolut seinen Reiz. Doch in härteren Gefilden geben sich Harasai sicherer. Harte Hymnen wie „The liquid everything“ und „Psychotic Kingdom“ oder giftige Abrissbirnen wie „Dying race domain“ oder „Resist to rebuild“ reißen ohne Umschweife mit und sind mit der genau richtigen Menge an Melodien angereichert, ohne dass die Gefahr besteht in Kitschgefilde abzugleiten. Zudem ist die Performance ausgezeichnet. Man merkt der Band an, dass sie viele Konzerte miteinander gespielt hat.
Kurz und gut: Ein starkes Album das zeigt, dass es nicht immer die Genre-Primen sein müssen. Empfehlung!
Mario Karl
Trackliste |
1 | Resist to rebuild | 4:01 |
2 |
The liquid everything | 7:04 |
3 |
Three kings | 4:44 |
4 |
The art of the sun | 5:47 |
5 |
Skywards we fly | 2:44 |
6 |
Heretic souls | 5:14 |
7 |
Psychotic kingdom | 6:13 |
8 |
Dying race domain | 6:25 |
9 |
In circles forever | 5:10 |
10 |
Reflections | 3:17 |
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Besetzung |
Martin Wittsieker (Gesang)
Yannick Becker (Gitarre)
Arne Laßen (Bass, Gesang, Klavier)
Nicolas Becker (Schlagzeug)
Patrick Wassenberg (Gitarre)
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