Musik an sich


Reviews
Bobby McFerrin

VOCAbuLaries


Info
Musikrichtung: Jazz, Gospel, A Capella, Chor

VÖ: 02.04.2010

(Embracy / Universal Music Germany)

Gesamtspielzeit: 63:53

Internet:

http://www.bobbymcferrin.com/


VOCAbuLaries heißt das neue Album des Ausnahmemusikers Bobby McFerrin und es gibt kaum einen besseren Titel für das was uns da geboten wird: eine faszinierende Mischung aus klassischem Chorgesang, afrikanischer Musik, Gospel, Jazz und vieles mehr, aufgenommen mit über 50 verschiedenen Sängern und Sängerinnen aus den verschiedensten Musiksparten. Wer Bobby McFerrin natürlich immer noch auf “Don’t Worry Be Happy“ aus dem Jahr 1988 reduziert, der hat dessen Entwicklung natürlich komplett verschlafen und sollte diese schleunigst nachholen.

VOCAbuLaries wurde ein Mammutprojekt für McFerrin und seinen kongenialen Partner Roger Treece. Dieser ackerte sich durch die Tonarchive Bobby McFerrins - mit vielen hundert Stunden Live-Aufnahmen des Improvisationskünstlers –und aus kleinen improvisierten Schnipseln des Sängers wurden neue Stücke komplett durchkomponiert – ein gewaltiger Unterschied zur oft improvisierten Musik McFerrins. So entstanden im Laufe der letzten 6 bis 7 Jahre die nun zu hörenden Stücke, die mit einer Armada der besten Sänger (z.B. Mitgliedern von Voicestra, The Manhatten Transfer, The New York Voices aber auch aus Jazz, Oper, Rockn’Roll) aufgenommen und zu einem harmonischen Ganzen verbunden. Denn was auf dem Papier wie das reinste Chaos anmutet, ist in Wirklichkeit mit einer Leichtigkeit und Eingängigkeit eingespielt und gesungen, dass man die Entstehung kaum glauben kann.
Die Einflüsse sind vielfältig. Mal erinnert die Musik an Take 6, dann wieder gibt es afrikanische Vokalisen im Stile von Ladysmith Black Mambazo, klassische Chorsätze wechseln mit jazzigen Klangfarben und dennoch passt alles perfekt zusammen.

VOCAbuLaries lässt einen nicht mehr los. Was Bobby McFerrin und vor allem Roger Treece hier geschaffen haben ist Chorgesang in Perfektion. Hier fragt man sich nur, wie dies live umgesetzt werden kann, aber auch das dürfte den Gesangskünstlern gelingen. Ein Meisterwerk!



Ingo Andruschkewitsch



Trackliste
1Baby8:04
2 Say Ladeo8:44
3 Wailers10:26
4 Messages11:22
5 The Garden8:34
6 He Ran To The Train10:30
7 Brief Eternity6:13
Besetzung

Bobby McFerrin: vocals
Roger Treece: vocals
Lisa Fischer: vocals
Joey Blake: vocals
Kim Nazarian: vocals
Janis Siegel: vocals
LaTanya Hall: vocals
Luciana Souza: vocals
Albert Hera: vocals
Dave Worm: vocals
Rhiannon: vocals
und viele mehr…

Alex Acuna: percussion
Donny McCaslin: saxophone
Pedro Eustache: woodwinds
Roger Treece: percussion, synthesizer programming


 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>