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Jawbox
For your own special sweetheart
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Vier Alben sind die Bilanz der bereits seit 1997 nicht mehr existenten Post-Hardcoreband Jawbox aus den 90ern. For your own special sweetheart war dabei der dritte Langdreher, mit dem das Quartett in den Nachwehen des Grunge- und Alternativerock-Booms den Sprung vom Indie Dischord Records zum Major Atlantic geschafft hat. Nun kehren Jawbox damit wieder in den Schoß des Washingtoner Kultlabels zurück. Versehen mit einem schickeren Cover, sowie drei Bonussongs aus der Savory-Maxi wird dieser bandeigene Meilenstein nun wieder neu herausgebraucht, nachdem er einige Zeit nicht mehr erhältlich war.
Das ist auch gut so. Denn For your own special sweetheart ist ein kleines, zuerst ein wenig unscheinbares, Juwel und Zeugnis der Musikentwicklung in den 90ern. Während Jawbox noch als Hardcoreband starteten und bald den „Post“-Stempel aufgedrückt bekamen, wagte man mit dem dritten Langdreher einen großen Schritt nach vorne und durfte sich bald von den engstirnigen Punkverfechtern des Sellouts beschimpfen lassen. Man wagte es doch glatt den typischen DC-Hardcore-Grooves eine ganze Portion Harmonie und auch eine gewisse Poppigkeit hinzu zu addieren, was dafür sorgt, dass Jawbox um einiges zugänglicher wurden.
Soweit so gut (oder vielleicht schlecht?). Nach Massentauglichkeit klingt die Musik von For your own special sweetheart trotzdem nicht unbedingt. Durch zahlreiche Rhythmus- und Tonartwechsel bewahrt man sich ständig ein Maß an Komplexität. Und solange die Gitarren auch noch so noisig wie bei „U-Trau“ oder „Cruel swing“ schreien dürfen, gehört man sicherlich noch nicht zum Mainstream. Jawbox tönen hier auch intelligent wie mitreißend zugleich. Fokussierte Songs wie die schleifende und eindringliche Single „Savory“, das gleichzeitig brummende und harmonische „Cooling card“, das zackige „Breath“ oder das dynamische „Motorist“ verdienen es auch heute noch gehört zu werden.
Die drei Bonus-Songs werten die CD noch zusätzlich auf. Das Beste ist aber trotzdem der runderneuerte Sound, der dem Ganzen einen neuen Glanz verleiht. Die einzelnen Instrumente wummern klar und druckvoll aus den Boxen. Alte Fans dürfen also über einen Neukauf nachdenken. Alle anderen kaufen sich hiermit ein Stückchen aus der Epoche ein, als Undergroundbands (verdientermaßen) etwas Karriereluft schnuppern durften.
Mario Karl
Trackliste |
1 | FF=66 | 2:41 |
2 |
Savory | 4:38 |
3 |
Breathe | 2:48 |
4 |
Motorist | 3:43 |
5 |
LS/MFT | 2:41 |
6 |
Cooling Card | 2:52 |
7 |
Green Glass | 3:27 |
8 |
Cruel Swing | 2:16 |
9 |
Jackpot Plus! | 2:35 |
10 |
Chicago Piano | 3:11 |
11 |
Reel | 3:38 |
12 |
U-Trau | 3:02 |
13 |
Whitney Walks | 3:58 |
14 |
L'il Shaver (Bonus) | 2:09 |
15 |
68 (Bonus) | 3:17 |
16 |
Sound On Sound (Bonus) | 4:06 |
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Besetzung |
Bill Barbot (Guitar)
Zach Barocas (Drums)
Kim Coletta (Bass)
J. Robbins (Guitar & Vocals)
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