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Ray Cooper
Tales of love war and death by hanging
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Derzeit scheint bei der britischen Folkrock-Legende Oysterband ein bisschen das Solofieber ausgebrochen zu sein. Nachdem im letzten Sommer Sänger John Jones seinen Alleingang Rising road der Öffentlichkeit präsentierte, ist jetzt Bassist/Cellist Ray „Chopper“ Cooper an der Reihe. Tales of love war and death by hanging nennt sich die CD und grenzt sich dabei bewusst genauso sehr von der Oysterband ab, wie bei John Jones. Das Album ist allerdings noch mehr ein Soloalbum. Cooper singt und spielt nicht nur die meisten Instrumente darauf, sondern hat es auch zum großen Teil alleine in einer Holzhütte in Schweden aufgenommen.
Während die Platte seines Sangeskollegen wie ein langer Spaziergang über die Weiten Britanniens klang, wirkt Tales of love war and death by hanging als säße man einsam in einer nebelverhangenen Nacht an einem knisternden Lagerfeuer. Nicht selten werden die Songs von einem Hauch von Mystik umweht. Gerade die Interpretation von „Ye jacobites by name“, bei dem sich Cooper nur mit dem Cello begleitet, ist ein Musterbeispiel hiervon. Sein Hauptinstrument kommt im Übrigen allerdings gar nicht so oft wie erwartet zum Einsatz. Meistens greift der Herr zur Gitarre und gibt (dem Albumtitel gerecht) fast archaisch wirkende Geschichten zum Besten, die nach der „guten alten Zeit“ klingen, die wohl gar nicht so gut war.
Oft spielt er auch das Harmonium oder die Mundharmonika, wie beim wehmütigen und sich immer mehr aufbäumenden Eröffnungstitel „The puritan“. Hin und wieder lässt er sich auch vom ausgezeichneten Patrik Andersson an der Geige begleiten. Das melancholische und tolle „The dark days are over“ oder das zweistimmige „I kiss the night/Jämtland bridal march” sind solche Beispiele. Am Ende klingt diese Songsammlung erstaunlich unprätentiös und doch voluminös, sowie definitiv geschmackvoll und liebenswert und verbindet am Ende mit viel Liebe die Musiktraditionen von Schottland und Schweden.
Zehn Songs ist Tales of love war and death by hanging stark und keiner davon klingt verzichtbar, sondern jeder einzelne trägt das seine zum Gelingen dieses einfach schönen Folkalbums bei. Zwar fehlt Chopper die stimmliche Eindringlichkeit von John Jones, doch dies macht er mit seiner Leidenschaft wieder wett.
Mario Karl
Trackliste |
1 | The puritan | 4:51 |
2 |
The dark days are over | 4:35 |
3 |
Border widow's lament | 4:19 |
4 |
Mc Pherson's rant | 5:16 |
5 |
I kiss the night/Jämtland bridal march | 4:33 |
6 |
The grey goose wing | 5:36 |
7 |
In your sweet arms | 3:59 |
8 |
The highwayman | 3:38 |
9 |
My compass points to north | 4:10 |
10 |
Ye jacobites by name/Sir Archibald MacDonald of Keppoch | 6:10 |
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Besetzung |
Ray Cooper (Voice, Guitar, Cellos, Harmonium, Mandolin, Mandola, Harmonica, Kantele)
Patrick Andersson (Violins, Viola, Hardanger Fiddle)
Dil Davies (Tom Tom Drum)
Rovvan Godel (Backing Vocals)
Olle Linder (Pandeiro/Tambourine)
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