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When We Were Beautiful: ein schöner Bildband mit wenig Inhalt über und von Bon Jovi




Info
Autor: Jon Bon Jovi / Phil Griffin

Titel: Bon Jovi - When We Were Beautiful

Verlag: Hannibal Verlag

ISBN: 978-3-85445-323-9

Preis: € 24,95

189 Seiten

Internet:
http://www.hannibal-verlag.de

25 Jahre gibt es Bon Jovi nun schon - und dies muss doch entsprechend gefeiert und vermarktet werden: neben dem aktuellen Album The Circle mit dem Song "When We Were Beautiful" gibt es den Dokumentarfilm When We Were Beautiful und jetzt schließlich auch "das offizielle Buch von Jon Bon Jovi": When We Were Beautiful.

Rein äußerlich ist When We Were Beautiful durchaus gelungen, keine Frage: ein ästhetisch wirklich schöner Bildband mit ansprechenden Fotos wird hier vom Hannibal Verlag geboten. Ein großformatiges, schweres Hochglanzbuch, dessen Inhalt leider ein ziemlicher Gegensatz zur Aufmachung ist, denn inhaltlich ist das schon etwas dürftig, was Jon, Tico, David und Richie da präsentieren. "Es gibt eine gewisse Magie, die funktioniert, und weil wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren, wurden wir zur besten Band der Welt." lautet eine der unbescheidenen Aussagen, und im Rest des Buches wird ähnlich oberflächlich herumgeschwafelt: "Ich glaube, die Leute spüren eine Art Ehrlichkeit und Reinheit in unserer Musik." oder "Wenn Du hart arbeitest und viel Glück hast, können Träume wahr werden." oder "Ich glaube das Geheimnis der Langlebigkeit dieser Band besteht darin, dass wir immer wieder unsere kreativen Grenzen überschreiten." oder "Man kann nicht immer nur nehmen, man muss auch geben. Das ist das Gesetz des Universums."... - lauter Sprüche, die man so oder so ähnlich wohl schon mal in einem beliebigen nächtlichen Making-Of-TV-Beitrag über den neuesten Hollywood-Film gehört hat.

Eine richtige Biografie mit Anekdoten und der kompletten Geschichte der Band oder gar kritischen Gedanken ist When We Were Beautiful somit definitiv nicht geworden. Hintergründe zur Bandentstehung gibt es wenig, der Ausstieg von Bassist Alec John Such wird nicht kommentiert oder erläutert und die Namen Hugh McDonald und Desmond Child fallen erst gar nicht. Und somit haben wir hier ein nett anzusehendes Bilderbuch, welches schnell durchgelesen ist und bei dem man den Text eigentlich auch hätte weglassen können. Und leider gibt es auch kaum Privatfotos, sondern fast nur Bilder von Auftritten oder von Studio-Aufnahmen.

Fazit: ein qualitativ hochwertiger und ästhetisch gelungener Bildband ist When We Were Beautiful von Bon Jovi - aber wohl nur ein Buch für Fans. Wer wirklich etwas über die Geschichte der Band erfahren will, ist vielleicht mit einem ausgedruckten Wikipedia-Artikel besser bedient.


Jürgen Weber



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