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Tender Souvenirs
Scars & souvenirs
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Tender Souvenirs: Weite Klanglandschaften, aufgetürmte Soundwälle und ein konsequentes Vermeiden von traditionellen Strophe-Refrain-Songstrukturen. Ja, hier haben wir es offensichtlich mit einem Exemplar der sich mittlerweile fast inflationär verbreitenden Gattung Post Rock zu tun. Und ich höre schon jetzt einige dezent gähnen. Denn allzu oft versinken Bands dieses Genres in ihren ellenlangen Kompositionen, die meist nicht mehr als wenig inspirierte Jamsessesion darstellen. Oder sie versuchen den Hörer mit ihrem pseudointellektuellen Überlegenheitsgefühl zu beeindrucken.
Nicht so die Schweden Tender Souvenirs. Zwar ist ihr Debüt Scars & souvenirs auch nicht frei von gewissen Längen, doch gefällt die Band mit ihrer Frische und Natürlichkeit. Man nimmt den Hörer dabei mit auf eine traumwandlerische Reise, trägt ihn hin auf ihren zum größten Teil von Gitarren und Bass geprägten Klangwellen. Dabei erinnert das Septett nicht selten ein wenig an die Isländer Sigur Rós, ohne längst so verschroben und schwer zugänglich zu sein. Auch Cult of Luna oder die verblichenen Godspeed! You Black Emperor stehen stellenweise Pate. Allerdings ohne wirklich düster zu wirken. Viel eher kommt man sich beim Genuss des Albums vor (richtige Stimmung vorausgesetzt), als würde man mit geschlossenen Augen in einem gleißenden Licht stehen und für eine Stunde einfach die graue Welt hinter sich vergessen. Nur die in der Promobeilage gepriesenen Coldplay bleiben glücklicherweise außen vor. Denn von poppiger Melancholie ist hier keine Spur.
In den einzelnen Songs passiert eigentlich gar nicht allzu viel. Ein paar einfache Riffs, eine geradliniger Rhythmus, spärliche Keyboardklänge, verträumter Gesang, der hier eher wie ein weiteres Instrument eingesetzt wird, sowie hin und wieder auftauchende Trompetenklänge. So recht mag man es gar nicht erfassen, wie es Tender Souvenirs schaffen einen in den Bann zu ziehen. Die Musik der Band klingt überwiegend ruhig und harmonisch. Dezent eingesetzte Lautstärkedynamiken sorgen dafür, dass es nicht zu eintönig wird und schaffen es den Hörer bei der Stange zu halten. Der Sound klingt dabei insgesamt einfach und doch in gewissem Maße monumental. Der natürliche Sound und die Tatsache, dass das Album live eingespielt wurde, sorgen dafür, dass Scars & souvenirs nicht zu glatt und äußerst authentisch klingt.
Mit ihrem Debüt ist der Band ein ziemlich bemerkenswertes und unterhaltsames Stück Musik gelungen. Wer es hin und wieder gerne etwas ruhiger und entspannter mag und sich dabei gerne dahin treiben lässt, ist hier richtig und sollte den talentierten Musikern ruhig eine Chance geben.
Mario Karl
| Trackliste |
| 1 | The amateur | 7:03 |
| 2 |
Riot league | 6:28 |
| 3 |
Canteen heart | 9:50 |
| 4 |
Emergency broadcast system | 7:02 |
| 5 |
Desoto | 5:28 |
| 6 |
Ceremonial protocol | 11:17 |
| 7 |
Safe hands | 11:13 |
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| Besetzung |
Martin Sassner: Gesang, Trompete
Olle Hernodh: Gitarre
Anders Carlsson: Schlagzeug
Alex Sparreman: Perkussion
Alexander Tuovinen: Bass
Johan Kristiansen: Gitarre
Erik Liljeforss: Synthesizer
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