Diverse
World in Sound Tracks - Episode 1
 |
 |
|
1967 explodierte die Welt – ganz real in Vietnam; kulturell von Kalifornien ausgehend in die USA und dann auch nach Westeuropa hinein. Musikalische Standards und Vorstellungen wurden neu gesetzt, indem erst einmal alles in Frage gestellt und überall nach neue Inspirationen gesucht wurde. Legendäre Musikklassiker sind in den Jahren vor und nach 1970 entstanden.
Das in Schwetzingen ansässige Label World in Sound hat es sich seit 1999 zur Aufgabe gemacht, Alben auszugraben, die in diesen Jahren entstanden, aber in Vergessenheit geraten sind.
Die vorliegende Compilation World in Sound Tracks - Episode 1, die im vergangenen Sommer erschienen ist, feiert den vierzigsten Jahrestag des Summer of Love 1967 und präsentiert 19 Tracks aus den Jahren 1968 bis 1973 plus den Ausreißer Michael James von 1978, der mit seinen verhaltenen Tönen und dem an Fusion Jazz Acts wie Raul de Souza erinnernden Gesang, auch ein wenig aus dem Rahmen fällt.
Ansonsten gibt es massiv im Beat der 60 verwurzelte Songs (The Id), starke weibliche Soul Stimmen (Gold), eine Patti Smith Blaupause (Stoned Circus), abgedrehten Space Rock zwischen Hawkwind und den Who (Trevor McNamara), Garagen-Blues (Joint Effort), Doors- (Mystic Siva) und Santana-Anklänge (Phantasia), düstere Songs, die Black Sabbath-Vorläufer sein könnten (Laghonia), und natürlich klassischen Flower Power zwischen den Mamas und Papas und Scott McKenzie (Tea Company). Eingeleitet wird das ganze mit einer tollen Version der Titelmelodie der („Raumpatrouille Orion“) von Those .
Insgesamt befinden sich auf dem Album tatsächlich nur ziemlich unbekannte Bands. Daher ist es umso erfreulicher, dass nur wenige Aufnahmen dabei sind, bei denen man sich denkt, es ist gut, dass sie in Vergessenheit geraten sind. Für Freunde der experimentellen Jahre 65 – 75 dürfte sich der Einkaufszettel beim Anhören dieser Compilation schnell bis zum Anschlag füllen.
Die Aufmachung ist vorbildlich. Unter dem Tray sind die 20 LP-Cover abgebildet. Im Booklet befinden sich nicht nur die Besetzungslisten aller Bands. Auch sämtliche Lyrics sind abgedruckt. Ein deutliches Zeichen dafür, dass sich die Macher bewusst sind, dass es in den Flower Power Jahren nicht nur um die Form der Musik, sondern auch um kulturelle und politische Inhalte ging. Umso passender ist es, dass ein Euro pro verkaufter CD an Amnesty international gehen.
Besser und sinnvoller kann man eine Compilation-CD kaum gestalten!
Der Titel Episode 1 lässt auf Fortsetzungen hoffen.
Norbert von Fransecky
| Trackliste |
| 1 | Those (1971) - Raumpatrouille Orion | 4:44 |
| 2 |
Laghonia (1970) - Trouble Child | 2:49 |
| 3 |
Fear itself (1968) - Born under a bad Sign | 3:31 |
| 4 |
Fred (1971) - A Love Song | 3:56 |
| 5 |
Trizo 50 (1973) - Naughty & nice | 1:37 |
| 6 |
Freeman Sound (1971) - 16 Tons | 3:50 |
| 7 |
Head Shop (1969) - Sunny | 3:14 |
| 8 |
Jeff Simmons (1969) - Wonderful Wino | 2:54 |
| 9 |
Tea Company (1968) - Make Love not War | 2:30 |
| 10 |
Phantasia (1971) - Genena | 7:25 |
| 11 |
The Id (1967) - Short Circuit | 2:58 |
| 12 |
Trevor McNamara (1969) - Silver | 3:26 |
| 13 |
Stoned Circus (1970) - Gonna leave you | 6:17 |
| 14 |
Mystic Siva (1970) - Supernatural Mind | 4:16 |
| 15 |
Michael James (1978) - I remember | 3:52 |
| 16 |
Dragonwyck (1970) - Run to the Devil | 3:58 |
| 17 |
Wazoo (1970) - Slip on | 4:51 |
| 18 |
Joint Effort (1971) - Citified Woman | 4:48 |
| 19 |
Joe Peace (1972) - Stop turn around | 5:49 |
| 20 |
Gold (1971) - Summer Dresses | 2:12 |
|
|
|
|
|
|
