Musik an sich


Artikel
BAUMER: „Were It Not For You“





Die 2004 gegründeten Baumer legten mit Were It Not For You ein ganz starkes zweites Werk bei Eyeball Records vor. Das ganze ist eine Mischung aus anspruchsvollem Pop mit catchy Melodien, rockigen Gitarren aber auch ganz offensichtlichen Wave-Einflüssen. Grund genug, um mit Sänger und Gitarrist Nate Boykin ein kurzes e-mail Interview zu führen.

MAS:
Da man Euch in Deutschland kaum kennt wäre es zunächst einmal schön, wenn Ihr uns etwas über Euren Werdegang erzählen könntet.

Nate:
Die Band begann vor etwa vier Jahren als Side-Projekt von mir und Kenny – hauptsächlich haben wir einfach Zeugs auf den PC aufgenommen. Aber wir mochten es dann so sehr, dass wir eine Live-Band zusammenstellten.
Nachdem wir ein paar Shows gespielt hatten wurden Eyeball Records auf uns aufmerksam und ein paar Monate später haben sie uns gesignt.
Das Line-Up hat sich zwar noch ein wenig verändert – es gab einen neuen Drummer und Bassisten - aber alle in der Band passen perfekt zusammen und es wird wohl keine Veränderungen mehr geben.

MAS:
Könnt Ihr von der Musik leben oder habt Ihr einen Job und macht die Musik nebenher?

Nate:
Momentan haben wir alle kleinere Nebenjobs. Die Band trägt sich zwar selbst – d.h. wir machen auf Tour keine Verluste und können den Bandbus am laufen halten und das gesamte Merchandising ist auch immer vorhanden. Was das Leben der Bandmitglieder angeht reicht es aber noch nicht. Das ist aber o.k., wir schaffen das schon.

MAS:
Welche Bands sind Eure wichtigsten Einflüsse? Ich denke, dass man viele Wave-Einflüsse auf „And Were It Not For You“ hören kann. New Order kommen einem da z.B. in den Sinn.

Nate:
Das ist schon lustig, weil ich nie Sachen wie New Wave anhöre und auch sonst niemand in der Band. Ich höre mir eher Daft Punk an und habe auch – vor langer Zeit - viel Ace of Base angehört. Ich denke, dass wir begonnen haben, digitale Instrumente und analoge Synthis zu mögen, als wir im Studio herumgespielt haben und wollten das dann ins Endprodukt einbauen. Dann wurde es einfach in alle Songs eingebaut, die wir geschrieben haben.

MAS:
Wird es eine Singleauskopplung vom Album geben? Ich denke, dass z.B. gleich die ersten beiden Songs der Platte „In Your Stead“ und v.a. „Make Way for the King“ - neben anderen - absolutes Hitpotential besitzen.

Nate:
Die erste Single ist „In Your Stead“ aber ich bin noch nicht sicher, welche die zweite sein wird. Vielleicht wird „Make Way For The King“ die deutsche Single.

MAS:
Wer schreibt bei Euch die Songs und wie wichtig sind für Euch die Texte?

Nate:
Was die Musik angeht so ist es jedes Mal anders. Schwer zu beschreiben. Was die Texte angeht, schreibe ich das meiste – und ja, ich würde sagen die Texte sind für mich wichtig. Aber nur insoweit, dass sie dem Song dienlich sein sollen. Nur ein Song auf der Platte ist autobiographischer Natur. Bei den anderen nehme ich normalerweise eine Idee oder ein Thema und spiele damit herum. Nichtsdestotrotz erscheinen mir Texte in der ersten Person gesprochen intensiver, weswegen ich sie in der Regel so schreibe.

MAS:
Wie wichtig war die Hilfe von Produzent D. James Goodwin bei den Aufnahmen und beim Mix? War die analoge Aufnahmetechnik mit Ihrem wunderbar warmen Sound seine Idee oder war sie von vornherein vorgesehen.

Nate:
Goodwin war unglaublich – er wusste genau was wir wollten und auch, wie man es umsetzen kann. Seine eigenen Ideen waren brillant. Sicher, es war seine Idee den analogen Mix durchzuführen. Er liebt diese alten Sachen, kennt sich aber auch mit der neuesten Computertechnologie aus. Alles kein Problem. Wir mussten also mit analogen Synthis - aber auch mit virtuellen Synthis - und älterem Equipment aufnehmen, um den Songs diesen warmen, charakteristischen Sound zu geben. Er hat dann schließlich auch das Mastering übernommen.

MAS:
Werdet Ihr auf Tour nach Deutschland kommen?

Nate:
Momentan sind wir dabei eine Tour für den Herbst zu planen, möglicherweise mit unseren Freunden von Tiger Lou. Wir sind noch dabei die Details abzuklären, aber ich würde Sagen, dass die Chancen gut stehen.

MAS:
Wie sind die bisherigen Reaktionen auf „And Were It Not For You“? Seid Ihr damit zufrieden?

Nate:
Nun, wenn man etwas epischer und anders zu Werke geht als auf der vorigen Platte, so lässt das viel Raum für gemischte Reviews. Ich denke aber, dass das gut ist. Wenn man etwas schnell mag ist es nach einer Woche auch wieder schnell vergessen.

MAS:
Habt Ihr noch etwas, das Ihr loswerden möchtet?

Nate:
Jeder erzählt uns, dass wir in Deutschland touren müssen und dass die Deutschen unsere Musik lieben werden. Wir sparen unsere letzten Groschen, um die Reise möglich zu machen und ihr sollten uns nicht dabei enttäuschen.

Diskografie
Were It Not For You, 2008 Eyeball Records / Cargo
Come On, Feel It, 2007 Eyeball Records / Cargo


Ingo Andruschkewitsch



 << 
Zurück zur Artikelübersicht
 >>