Jace Everett
Jace Everett
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Einen sehr vielversprechenden Newcomer schickt das Label Epic ins Rennen um die Gunst der Country-Fans. Jace Everett ist der Name dieses Künstlers, der mit seinem schlicht nach ihm benannten Debütalbum einen wirklich markanten Eindruck hinterlässt. Wie es vielen Interpreten vor ihm auch schon erging, musste er sich auf die Veröffentlichung seines Albums einige Zeit gedulden, da der Erscheinungstermin vom Label immer wieder nach hinten verschoben wurde. In dem Fall kann man wirklich sagen "Ende gut, alles gut", denn die Produktion ist endlich auf dem Markt und hinterlässt beim Zuhörer zudem einen wirklich starken Eindruck.
Jace Everett gibt auf diesem Album zeitgemäßen New Country Sound zum Besten, den man jedoch nicht dem seicht poppigen Mainstream zuordnen kann, sondern der bodenständig, angerockt und dabei manchmal auch im Retro-Charme der frühen 60er Jahre erklingt. Das verleiht dem abwechslungsreichen Album eine unbekümmerte Frische und Leichtigkeit, die Songs wirken alle sehr unverkrampft, was nicht zuletzt daran liegt, dass man die Titel hier nicht mit allem möglichen Schnickschnack aufgedonnert und überladen hat. Dazu kommt natürlich noch die interessante, sehr ausdrucksstarke Gesangsstimme von Jace Everett, der die ganze Palette von powergeladenem Country Rock bis hin zur emotionalen Ballade sehr sympathisch und glaubhaft rüberbringt.
Im Einzelnen:
Schon der klasse Opener "Everything I want" gibt klar die Richtung an, das erdige Intro mit Banjoklängen leitet einen trocken rockigen New Country Titel ein, der enorme Power und Dynamik ausstrahlt. Von kraftvoll dominanten E-Gitarren vorangetrieben bleiben hier leichte Southern Rock-Einflüsse nicht verborgen. Zudem zeigt Jace Everett gleich mal, was er gesanglich so drauf hat und steht mit seiner kraftgeladenen Stimme dem druckvollen Sound des Titels in gar nichts nach.
Der starke Song "That’s the kind of love I’m in" präsentiert ebenfalls knackig rockigen New Country, der enorm druckvoll von harten Drums vorangetrieben wird. Auch hier gibt’s wieder herrlich rockigen E-Gitarren-Sound zu hören, der im Refrain von tollen Steel-Guitar-Passagen unterstützt und im Hintergrund mit dezenten E-Orgel Klängen angereichert wird.
Die markante Singleauskopplung "Bad things" zählt zu den stärksten Titeln dieser Produktion. Der Song erklingt im herrlichen Retro-Country Gewand, wie man es etwa auch des Öfteren von Gary Allan zu hören bekommt. Der kräftig-dumpfe, hallende E-Gitarrensound und der typische Elektro-Orgelsound im Hintergrund machen den besonderen Charakter des Songs aus, dazu passt die ausdrucksstarke Stimme von Jace wie die Faust auf’s Auge.
"I’m gonna have it" kommt mit mächtig viel Schwung um die Ecke und legt einen herrlich frischen Country-Rock’n’roll an den Tag. Hier stechen neben knalligen Drums und kraftvollen E-Gitarren vor allem die munteren Pianoklänge und die richtig schön "dreckig" gespielte Harmonika hervor. Der Song kommt einfach unheimlich locker und unbeschwert aus den Boxen, er geht sofort in Blut und Beine über und sorgt für echt gute Laune.
Einer der ruhigeren Titel des Albums zeigt sich mit "Half of my mistakes". Mit wunderbar weicher Melodie präsentiert sich dieser Song, der auch etwas von diesem vorher beschriebenen Retro-Charme versprüht und sehr gefühlvoll dargeboten wird, besonders schön sind hier vor allem die tollen Steel-Guitar-Klänge, die diesen Song stimmungsvoll untermalen. Auch "Nowhere in the neigborhood" gehört in die Kategorie der balladenhaften Titel. Er kommt allerdings in moderner New Country Verpackung daher, wird ebenfalls mit sehr viel Steel-Guitar hinterlegt und auch gesanglich besonders gefühlsbetont interpretiert. Sicherlich ein hitverdächtiger Song, der als Singleauskopplung besonders gute Chart-Chancen haben dürfte.
Fazit:
Mit diesem Debütalbum legt Jace Everett gleich eine hervorragende Visitenkarte seines Könnens ab. Mit erdig-rockigen New Country Klängen, die unverbraucht und ungekünstelt rüberkommen, bietet dieses Album abwechslungsreiche Unterhaltung auf hohem Niveau. Ein starker gesanglicher Auftritt des Newcomers und der tadellose Sound der Produktion lassen nichts zu wünschen übrig. Mit Jace Everett gesellt sich ein weiterer Künstler in die Riege der Musiker, die für neue Bewegung in Nashvilles oftmals eingefahrene Soundschiene bringen. Dem Newcomer kann man jedenfalls durchaus zutrauen, nach diesem gelungenen Debüt eine erfolgreiche Karriere hinzulegen.
GeraldH
Trackliste |
1 | Everything I want | 3:35 |
2 | That’s the kind of love I’m in | 2:57 |
3 | Bad things | 2:46 |
4 | I gotta have it | 2:45 |
5 | Half of my mistakes | 4:08 |
6 | The other kind | 3:29 |
7 | A little less lonely | 2:56 |
8 | Gold | 3:40 |
9 | Nowhere in the neighborhood | 4:01 |
10 | Between a father and a son | 3:50 |
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Besetzung |
Produzenten: Mark Wright & Greg Droman
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