Musik an sich


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Kühe im Nebel

Flesh & Steel Society


Info
Musikrichtung: Psychedelic / Industrial

VÖ:

(Freiland / Fenn Music)

Gesamtspielzeit: 46:05


Schon etwas länger zurück liegt die Veröffentlichung dieses skurrilen Tonträgers. Alleine für den Bandnamen hätten die Kühe im Nebel Weltruhm verdient. Doch leider kam das Duo aus Bremen Mitte der Achtziger Jahre nicht über ein paar Tapeveröffentlichungen und Kultstatus hinaus. Einer der Beiden ist jedoch der Szene erhalten geblieben und bis heute in der deutschen Psych- und Rockszene umtriebig aktiv und recht erfolgreich. Hierbei handelt es sich um Tom „The Perc“ Redecker, der kurz nach der Auflösung der Kühe im Nebel den „Hidden Gentelman“ traf. Aber das ist eine andere Geschichte.

Die Kühe machten auch eine von den später folgenden Projekten deutlich abweichende Musik. Man erkennt in dem dichten und etwas dumpfen Industrialsound zwar deutlich die Perc typische Orgel heraus, ansonsten setzten die Kühe aber auf viel mehr Sound Einflüsse. Ottmar Willi Weber, seines Zeichens Sänger der Band, benutzt seine Stimme schon zu recht schräger Vokalakrobatik, die von tief bis hoch und gesprochen bis geschrieen reicht. Am Anfang der CD gibt man die sowjetische Nationalhymne in den folgenden Songs mit so schönen Titeln wie “The Butcher“ oder “Radio of Pain“ fräst man sich regelrecht in die Hirnrinde des Zuhörers. “The Butcher“ besticht durch die dröhnende Orgel, die so richtig schön quietscht, dazu gibt es verzerrte Stimmen und eine schwere programmierte Rhythmik, das fast 14 Minuten lange “We are (not to control)“ kann man nur als Collage aus Umweltgeräuschen bezeichnen, in die sich dann langsam ein Maschinenrhythmus hineinarbeitet und natürlich wieder diese Orgelklänge.

So wechseln sich Soundmonster mit Rhythmusattacken und Orgelklängen ab. Das Ganze hat natürlich den Charme einer Lowbudget Veröffentlichung, dieser wurde extra auch für die CD Veröffentlichung beibehalten. Beschreiben kann man den Soundkosmos der Kühe nicht. Als Referenzen kann man vielleicht frühe Industrial Bands wie Throbbing Gistle oder Psychic TV nehmen, nur mehr auf die Sounds und Orgel fixiert. Teilweise erinnern sie mich auch an die wilden Soundexperimente der Legendary Pink Dots in Ihren wilden Tapejahren oder deren Sänger Edward Ka-Spel mit manch seiner Solowerke.

Für Freunde der etwas anstrengenden Musik sind die Kühe auf alle Fälle eine Reise auf die Weide wert.



Wolfgang Kabsch



Trackliste
1Intro (Soviet Anthem Instumental)1:11
2The Butcher 5:15
3We are (not to control) / Radio of Pain 13:23
4The Church of Machinery7:57
5A Star is born5:27
6No!2:18
7I had a dream (Stel to skin)7:10
8Outro (Soviet Anthem)3:24

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