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Jeff Martin
Exile and the kingdom
Jeff Martin – Exile and the kingdom
Im Oktober 2005 brach für viele The Tea Party-Fans eine Welt zusammen als Sänger/Gitarrist Jeff Martin, kurz nachdem das Album „Seven circles“ in Europa veröffentlicht wurde, überraschend seinen Ausstieg bei der Band bekannt gab. Damit war das weitere Schicksal des kanadischen Trios besiegelt. Doch die Trauerzeit sollte nicht allzu lange dauern. Und so legt uns Jeff Martin mit seinem Soloalbum Exile and the kingdom sein erstes Lebenszeichen aus seiner neuen Heimat Irland vor. Begleitet wird er hier von Perkussionist Ritesh Das und Drummer Michael Lee, sowie vereinzelten Gastmusikern. Ansonsten kümmert sich Jeff um die restlichen Instrumente höchstpersönlich. Und wie schlägt sich Herr Martin solo nun? Die Texte sind mittlerweile noch etwas persönlicher geworden. Nicht umsonst hat er das Album speziell seiner Familie gewidmet. Im musikalischen Vergleich zu „Seven circles“ steht die E-Gitarre relativ im Hintergrund und man präsentiert sich mehr im akustischen Gewand. Dafür sind die orientalischen Einflüsse wieder deutlich zu spüren und das entsprechende Instrumentarium (u.a. Tabla, Dumbek, Tampura, Udu) bekommt ausreichend Freiraum. Eröffnet wird das Album von „World is calling“ welches sich nach einem leise beginnenden Intro immer mehr aufschaukelt und einen, unterstützt von Streichern, auf eine Reise in die Welt des Jeff Martin mitnimmt. Bereits hier merkt man, wer bei The Tea Party der tragende Songschreiber war, was das folgende beschwingte „Butterfly“, sowie „Where do we go from here“ noch einmal besonders unterstreichen. Hervorzuheben ist auch „Daystar“, das von einer interessanten Sitaruntermalung getragen wird. Überhaupt wird mit indischen bzw. orientalischen Melodielinien und Spielereien nicht gegeizt. So ist zum Beispiel Ritesh Das vom Toronto Tabla Ensemble fast ständig präsent. Lediglich für „Black snake blues“ wagt man einen geografischen Schlenker nach Louisiana, bei dem Jeff Martin seine Blueswurzeln zur Schau trägt. Bis hierher war es schon ein Ohrenschmaus, doch mit „The kingdom“ folgt der Höhepunkt des Albums. „The kingdom´s calling you“ singt Jeff hier. Man folgt dem Ruf nur allzu gern und lässt sich von der einlullenden Melodie tragen. Mit dem fröhlichen „Good time song“, der ebensolche Stimmung verbreitet, klingt der Rundling angenehm aus. Zwar fehlt es der Veröffentlichung ein wenig an der Magie und Intensität seiner alten Band, ist aber nichts desto trotz ein echt schönes Album. Für Tea Party-Fans ist diese CD ein absoluter Pflichtkauf. Auch Freunde ehrlicher handgemachter Musik im Allgemeinen oder akustischem Rock im Speziellen sollten auf jeden Fall ein Ohr riskieren. Sie werden es nicht bereuen.
Der einzige wirkliche Wermutstropfen dieses Album ist, dass es noch nicht offiziell in Europa veröffentlicht wurde. Man kann nur hoffen, dass dieser Makel in geraumer Zeit behoben wird. Momentan ist es leider nur über den Importweg (z.B. Amazon Marketplace) zu beziehen.
Mario Karl
Trackliste |
1 | World is calling | 5:24 |
2 | Butterfly | 3:31 |
3 | Where do we go from here | 3:37 |
4 | Daystar | 3:59 |
5 | Lament | 4:34 |
6 | Angeldust | 4:51 |
7 | Black snake blues | 3:32 |
8 | Stay inside of me | 3:40 |
9 | The kingdom | 6:22 |
10 | Good time song | 3:18 |
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Besetzung |
Jeff Martin Gäste: Ritesh Das - Percussion Michael Lee - Drums
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