Meine Bekanntschaft mit Omar and the Holwers verdanke ich den Spätachtziger-Alben Wall of Pride und Hard Times in the Land of Plenty, die eine geile, kraftvolle Mischung aus hartem Rock und schweißtriefendem Südstaaten-Blues präsentierten. Die Scheiben der 90 Jahre waren mir dann etwas zu traditioneller Blues. Bamboozled dreht dieses Rad weitgehend zurück. Die heiße Endphase des in Göttingen aufgenommenen Konzertes verlässt sich ab “Bad Seed“ sogar so gut wie vollständig auf Material aus den 80er Jahren.
Auch der eröffnende Hattrick, “Shake for me“, „Mississippi Hoodoo Man”, “Bamboozled”, setzt auf rock’n’rollenden Blues-Rock mit viel Südstaaten-Flair. Im Mittelteil wechselt sich dann klasssicher Blues (“East Side Blues“, „South Congress Blues”) mit treibenden Blues-Rockern und ZZ Top-artigem Boogie (“Boogie Man“) ab.
Im Zentrum der Blues-Rock-Legende steht nach wie vor die charismatische Reibeisen-Stimme von Kent „Omar“ Dykes, die in seiner dreißigjährigen Karriere nichts an Kraft und Ausdruckstärke verloren hatte.