Kiko Loureiro

Theory Of Mind
 |
 |
Info |
Musikrichtung:
Instrumental Metal / Progressive Metal
 VÖ: 20.10.2024
 (Eigenvertrieb)
 Gesamtspielzeit: 46:50
Internet:

http://www.kikoloureiro.com
|
|
|
Über externe Partner, sprich Plattenfirmen, wurde Kiko Loureiros sechstes Solowerk offenbar nur in seiner Heimat Brasilien sowie Japan herausgebracht. Der Rest der Welt kann Theory Of Mind beim Meister selbst als CD und Doppel-LP in diversen Varianten erwerben.
Wenden wir uns zunächst dem Rahmen zu, in dem die Musik auf dieser knapp 47 Minuten langen Platte bewegt. Diesmal scheint dem Musiker, der übrigens Linkshänder ist, das inhaltliche Konzept, das sich neben persönlichen Erfahrungen und Technologie mit dem unendlich weiten Feld der Psychologie beschäftigt, noch mehr als sonst am Herzen zu liegen. Nun ist ein derart komplexes Thema ganz ohne Worte naturgemäß noch viel schwerer zu vermitteln. Da wird die Wahl der Songtitel noch wichtiger! So ist etwa auf Blabbermouth zu lesen: „Theory Of Mind isn´t just about understanding – it´s about the desire to understand.“ In sein neues Werk seien Erfahrungen eingeflossen, die Loureiros Sicht auf die Welt veränderten und wie wir einander verstehen.
Die Musik, die extreme Ausprägungen von Instrumental Metal und Progressive Metal verbindet, ist diesmal deutlich härter ausgefallen. Das dürfte unter anderem daran liegen, dass Loureiro die Arbeitsweise seiner Ex-Band Megadeth in seinen Songwritingprozess integriert hat. Daraus resultierten direktere, schnörkellosere Riffs. Kein zeitaufwändiges Jammen, bis dabei etwas herauskommt, das einem gefällt und das man dann weiter ausarbeitet. Stattdessen eben Riffs ohne Ende! Zitat Kiko Loureiro: „Da sind Megadeth wie eine Fabrik!“
Angereichert mit diesen ganz speziellen Breaks, die zum Markenzeichen des Brasilianers, der nicht nur in der Band von Dave Mustaine, sondern auch 22 Jahre bei Angra war, gehören, ist Theory Of Mind ein Album geworden, dem man viel mehr Zeit widmen muss als dem Vorgänger Open Source, dafür wird man mit immer neuen Details belohnt. Dabei wundert man sich immer wieder, warum sie einem nicht gleich aufgefallen sind!
Und darin liegt der große Unterschied sowohl zu den fünf Vorgängern als auch zu Gitarren-Alben allgemein: Jeder Aspekt wird auf die Spitze getrieben. Die Musik ist hochkomplex – Fragt mal Drummer Bruno Valverde! -, dazu durch den Megadeth-Einfluss roh, mit einer überwältigenden, unheimlich direkten Energie. Die ständigen Wechsel in der Gewichtung, oft bereits nach wenigen Sekunden, lassen Theory Of Mind lange unzugänglich, gar abweisend erscheinen, doch dem ist definitiv nicht so!
Eine introspektive Reise wie diese ist nie einfach, sondern vielmehr fordernd, intensiv, anstrengend; dies alles und noch viel mehr in einem ungeheuren Ausmaß! Darauf müssen sich Künstler wie Zuhörer nicht nur einlassen, sie müssen sich trauen! Kiko Loureiro hat es sich getraut, er hat es durchgezogen – und ich kann mit Worten nicht ausdrücken, wie hoch ich ihm das anrechne! Danke für dieses Geschenk!!!

Michael Schübeler
Trackliste |
1 | Borderliner | 4:12 |
2 | Out Of Nothing | 4:02 |
3 | Mind Rise | 4:05 |
4 | Talking Dreams | 4:19 |
5 | Blindfolded | 4:26 |
6 | Point Of No Return | 4:30 |
7 | Raveled | 3:59 |
8 | Lost In Seconds | 4:24 |
9 | The Other Side Of Fear | 3:55 |
10 | The Barefoot Queen | 4:37 |
11 | Finitude | 4:01 |
|
|
|
|
 |
Besetzung |
 Kiko Loureiro (Guitars, Keyboards)
Felipe Andreoli (Bass)
Bruno Valverde (Drums)
Maria Ilmoniemi (Keyboards)

|
|
|