Mozart, W. A. (Podger/Cooper)
Sonaten für Violine und Fortepiano
FRISCHE
Bis zu 20 Jahre alt sind einzelne CDs dieser Box, mit der nun kompakt die Gesamtaufnahme von Mozarts Violinsonaten mit Rachel Podger und Gary Cooper beim Label Channel Classics vorliegt. Zwanzig Jahre, aber noch immer ungemein frisch und erfrischend. Wo einst Kuijken und Devos Pionierarbeit auf den historischen Instrumenten leisteten und damit dieses Repertoire neu zum Leben erweckten (vgl. MAS-Review), gehen Podger und Cooper einen Schritt weiter: Sie nehmen sich nicht nur ein großes Maß an interpretatorischer Freiheit heraus, sondern gelangen mit der Pesarinius-Geige (Baujahr 1739) und dem Fortepiano (Nachbau Walter, 1795/1987) auch zu einem besser austarierten und tontechnisch perfekt eingefangenen Gleichgewicht der beiden Instrumente.
Der Angang ist überwiegend warm, grazil und geschmeidig, mit einem duftigen Ton, der in die Romantik vorausweist, was selbst noch für die expressiveren Momente gilt, in denen auf einmal Beethoven und Schubert schon greifbar nahe erscheinen. Erstaunlich und berückend, wie Cooper dem Fortepiano einen Klang ohne jede Ruppigkeit entlockt, sehr sensibel auf Podgers bisweilen wie improvisiert wirkende Läufe und Kantilenen lauschend. So hat das Ganze, zumal in der Ballung, etwas von Lila, jenem unendlichen "göttlichen Spiel" in aller Freiheit, vorwitzigen Spontaneität und sich selbst genügenden, schöpferischen Glückseligkeit. Der Faszination beim Zuhören kann man sich schwerlich entziehen und entdeckt den unendlichen Reichtum dieser kleinen Preziosen, die alles andere als Lehrmaterial, sondern bei Mozart immer auch Experimentierstube für die große Form sind, noch einmal neu.
Sven Kerkhoff
Trackliste |
Violinsonaten KV 6-15, 26-31, 296, 301-306, 374-380, 402-404, 454, 481, 526, 547; Allegro B-Dur KV 372; Fantasie c-moll KV 396; Variationen KV 359 / 374a & KV 360 / 374b |
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Besetzung |
Rachel Podger: Barockvioline
Gary Cooper: Fortepiani & Cembalo
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