Fauré, G. – Brahms, J. (Herreweghe, Ph.)

Requiem – Begräbnisgesang


Info
Musikrichtung: Romantik / Oratorium

VÖ: 05.04.2024

(NIFCCD / Note 1 / CD / DDD / 2021 / NIFCCD 151)

Gesamtspielzeit: 42:00



MUSIKALISCHE TRÖSTUNGEN

Der durchgeistigten Musizierauffassung von Philippe Herregeweghe kommt ein Werk wie das friedvolle „Requiem“ von Gabriel Fauré ohne Zweifel besonders entgegen. Der verinnerlichte und tröstliche Charakter der Musik findet in ihm sowie den von ihm gegründeten Ensembles Collegium Vocale Gent und dem Orchestre des Champs-Élysées Interpreten, die mit erlesener Klangkultur aufwarten, dabei die Musik verbindlich und mit Wärme interpretieren.

Zumal die Fassung von 1893, die mit ihrer moderaten Besetzung eher intim klingt, hat es dem belgischen Dirigenten angetan. Diese Neuproduktion ist ein Livemitschnitt von 2021 und entstand während einer Tournee in den Zeiten der Corona-Pandemie. Vielleicht gewinnt die Musik dadurch noch einmal eine besondere Intensität und Dringlichkeit im Sinne seelischer Tröstung. Sie tritt Herreweghes prominenter Studioproduktion von 1988 gleichberechtigt zur Seite, zumal mit der engelgleich singenden Dorothee Mields und dem mit der uneitlen Gesammeltheit eines Kantors agierenden Krešimir Stražanac zwei veritable Solist:innen beteiligt sind.

Teil zwei des mit rund 40 Minuten recht kurzen Mitschnitts ist der „Begräbnisgesang“ von Johannes Brahms, ein altmeisterlich anmutendes, tief in Bachs Tonsprache verwurzeltes Werk, dass eine nicht minder tiefschürfende Interpretation erfährt. Leider wurde der letzte Teil des Konzerts, Stravinskys erhabende „Psalmensinfonie“, nicht mit aufgenommen. Es hätte wahrscheinlich auch den kontemplativen Rahmen der beiden anderen Werke gesprengt.



Georg Henkel



Trackliste
G. Fauré: Requiem
J. Brahms: Begräbnisgesang
Besetzung

Dorothee Mields, Sopran
Krešimir Stražanac, Tenor

Collegium Vocale Gent
Orchestre des Champs-Élysées

Philippe Herreweghe, Leitung


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