Corelli, A. / Vivaldi, A. / Galuppi, B. (Verità Baroque Ensemble)
The Italian Album
CORONA-FRÜCHTE
Noch während die Corona-Pandemie den Kulturbetrieb lahmlegte, gründeten die Flötistin Taya König-Tarasevich und der Cellist Bartolomeo Dandolo Marchesi ihr Verità Baroque Ensemble, das im vergangenen Jahr mit "The German Album" sein CD-Debüt feierte. Der Titel ließ bereits vermuten: Da kommt noch etwas.
Zum Glück möchte man sagen, denn auch beim zweiten Streich, "The Italian Album" zeigt sich, dass die sog. Alte Musik in den Händen dieser jungen Musiker:innen hervorragend aufgehoben ist. Die reiche Welt des iatlienischen Barock durchstreift das Ensemble sinnigerweise vom Ausgangspunkt Corelli her und lässt neben Klassikern des Repertoires ("La notte") auch weniger vertraute Stücke wie Albinonis raffinierte Sinfonia a cinque (eigentlich eine Sonata da chiesa) oder Galuppis schon zum galanten Stil hinübergleitendes Concerto in g-moll erklingen, das doch immer noch in den Ideen der Vorgängergeneration wurzelt. Hier, wie auch bei Corellis Concerto grosso und den Vivaldi Werken musiziert das Ensemble in aufgelichtetem, violinbetontem Ton, mit viel Freude am Herausarbeiten der Struktur und dem Evozieren einer flirrenden Spannung, die im Eingangssatz vo "La notte" ihren - fast schon überreizten - tonmalerischen Höhepunkt findet.
Das abschließende Widmungsstück des Cembalisten und Komponisten Nicola Canzano versucht, teils in improvisierter Manier, den Faden über die Jahrhundert weiterzuspinnen, bleibt dann aber doch mehr spielerisches Experiment als gehaltvolle Ergänzung.
Sven Kerkhoff
Trackliste |
Arcangelo Corelli: Concerto grosso op. 6 Nr. 4
Antonio Vivaldi: Sonate RV 73 (op. 1 Nr. 1) für 2 Violinen & Bc; Flötenkonzert RV 439 "La Notte"
Tomaso Albinoni: Sinfonia a 5 op. 2 Nr. 6
Baldassare Galuppi: Concerto a 4 Nr. 1 g-moll
Nicola Canzano: Prelude (dem Verita Baroque Ensemble gewidmet) |
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Besetzung |
Verità Baroque
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