Lacuna Coil
Lacuna Coil
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So richtig gut gealtert sind die female frontet Gothic Metal Alben, die in der zweiten Hälfte der 90er Konjunktur hatten, in meinen Ohren nicht. Was damals als Innovation aufhorchen ließ, wirkt heute eher bieder.
Die MailänderInnen Lacuna Coil sind immer in der zweiten Reihe dieses Subgenres geblieben, haben mir aber schon damals etwas besser gefallen als die siegreichere Konkurrenz. Das mag daran liegen, dass sie den Gesetzen des Genres nicht so richtig gehorcht haben, denn die sahen eigentlich einen hohen hellen Gesang vor, der sich im Sinne von „The Beauty and the Beast“ gegen den düsteren Gothic Sound stellt.
Frontfrau Cristina Scabbia gehorcht dem Klischee mit ihrer eher dunkle Stimme nicht. Mehr noch: Bei Lacuna Coil steht ihr Andrea Ferro fast gleichberechtigt zur Seite. Damit wirken die ItalienerInnen kraftvoller als z.B. die zerbrechlicher wirkenden elfenhaften The Gathering. Ihr Sound ist von einer düsteren Eleganz bestimmt. Wenn Ferro an der Front ist, wie bei „The Secret …“ und „Soul into Hades“ ist man ganz dicht an den Gothic Metal Pionieren Paradise lost. Instrumental stehen die beiden Gitarristen im Zentrum. Produzent Waldemar Sorychta setzt mit seinen Keyboards lediglich Akzente.
Andrea Ferro ist für Lacuna Coil doppelt wertvoll, da der Auftritt von Scabbia nicht sonderlich variationsreich ist. Das im Zusammenspiel mit dem Fehlen von Hooks mit Langzeitwirkung macht Lacuna Coil zu einer Veröffentlichung, die man 25 Jahre danach zwar gut hören kann, die man aber nicht unbedingt braucht.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | No Need to explain | 3:37 |
2 | The Secret... | 4:16 |
3 | This is my Dream | 4:06 |
4 | Soul into Hades | 4:52 |
5 | Falling | 5:39 |
6 | Un Fantasma tra noi (A Ghost between us) | 5:22 |
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Besetzung |
Cristina Scabbia (Voc)
Andrea Ferro (Voc)
Raffaele Zagaria (Git)
Claudio Leo (Git)
Marco Coti Zelati (B)
Leonardo Forti (Dr)
Waldemar Sorychta (Keys, Produktion)
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