Vivaldi, A. / Paisiello, G. / Lecce, F. / Humel, J. N. (La Ragione)

Mandolinenkonzerte


Info
Musikrichtung: Barock / Wiener Klassik

VÖ: 08.04.2022

(Arcana / Outhere / Note 1 / CD / 2021 / Best. Nr. A524)

Gesamtspielzeit: 66:56

Internet:

Raffaele La Ragione



CHARMANT

Um einem Instrument wieder zu mehr Aufmerksamkeit und Reputation zu verhelfen, braucht es offenbar selbst heutzutage noch immer furchtlose junge und bevorzugt männliche (Warum eigentlich??) Pioniere: Im Fall der Mandoline waren dies zuletzt Julien Martineau und Avi Avital, die zeigten, dass es da mehr zu entdecken gibt, als das obligatorische Vivaldi-Mandolinenkonzert im Weihnachtsprogramm. Hier schließt nun der Italienier Raffaele La Ragione mit seinem Album nahtlos an, weitet aber zugleich den Blick über das ganze Spektrum des Goldenen Zeitalters der Mandoline, das man überschlägig von 1700-1800 ansetzen mag, und führt zugleich ganz spielerisch die Vielfalt der Bauarten und Klangfarben dieser Instrumentengattung vor.

Vivaldis Hit darf zum Auftakt nicht fehlen. Und doch tönt er bei La Ragione noch etwas vorwitziger, spitziger als sonst und bekommt auf der Lombardi-Mandoline einen charmant volkstümlichen Charakter. Deutlich anders kommen da schon die galant-geschmeidigen Konzerte von Giovanni Paisiello und Francesco Lecce daher, bevor in Hummels Mandolinenkonzert G-Dur klassisches Konzertsaalformat erreicht wird - sowohl in den Ausmaßen der Einzelsätze wie auch im virtuosen Anspruch.
Keine Frage: Das klangliche Ausdrucksspektrum der Mandoline war und bleibt begrenzt. La Ragione entlockt den Instrumenten gleichwohl Erstaunliches, eine sommerliche Leichtigkeit evozierend, die für diese Musik einzunehmen versteht. Das Orchester Il Pomo d´Oro begleitet unter Francesco Corti souverän, nimmt sich dabei aber angemessen zurück, um der Mandoline stets den Vortritt zu lassen. Ja, La Ragione könnte mit seinem Booklet-Motto Recht behalten: Vielleicht ist damit die Mandoline tatsächlich endgültig "back on stage".



Sven Kerkhoff



Trackliste
Antonio Vivaldi: Mandolinenkonzert RV 425
Baldessare Galuppi: Sinfonia aus "Il mondo alla roversa"
Giovanni Paisiello: Mandolinenkonzert Es-Dur; Sinfonia aus "La serva padrona"
Francesco Lecce: Mandolinenkonzert G-Dur
Joseph Haydn: Sinfonia D-Dur aus "Le Pescatrici"
Johann Nepomuk Hummel: Mandolinenkonzert G-Dur
Besetzung

Raffaele La Ragione: Mandoline

Il Pomo d´Oro
Francesco Corti: Ltg.


 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>