Art Blakey And The Jazz Messengers
The Complete 3 Blind Mice
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Erneut erscheinen zwei klassische Alben des Jazzschlagzeugers Art Blakey in neuer Ausführung. Der von 1919 bis 1990 lebende Talentförderer spielt die Stücke für diese Doppel-CD am 18.März 1962 im Renaissance Club in Hollywood ein, und dabei waren wieder Musiker, die noch Karriere machen sollten, unter anderem der Trompeter Freddie Hubbard und der Saxofonist Wayne Shorter. Einst wurden beide Platten auf United Artists Records und nachfolgend auf Blue Note Records in zwei Teilen veröffentlicht. Nun sind sie alle beisammen und einige Boni wurden noch spendiert. So hören wir zum Vergleich drei Studioversionen der jeweiligen Live-Titel. Zwei Songs, "The Promised Land" und "Arabia" wurden bereits bei der Erstveröffentlichung zugefügt. Sie entstanden bereits im August 1961 in Village Vanguard in New York.
Diese von vielen Jazzliebhabern als eine der besten Formationen der Jazz Messengers angesehene Band präsentiert ein Repertoire aus Klassikern und Eigenkompositionen der jeweiligen Solisten Curtis Fuller, Cedar Walton, Freddie Hubbard und Wayne Shorter. Wie immer von einer vortrefflichen Rhythmusmaschine unterstützt, hier vom Bassisten Jymie Merritt und dem durch seine Polyrhythmik und berühmten Presswirbel bekannten Blakey. Der Drummer mit den Wurzeln im Bebop und auch durch afrikanische Einflüsse geprägt, hatte einen sehr individuellen Schlagzeugstil geprägt und verstand es, die Musik zum Swingen zu bringen.
Und diesen Genuss gibt es auch auf diesen beiden CDs zu hören. Gleich auf dem ersten Song, "Three Blind Mice", gibt es die Virtuosität des Meisters zu bewundern. Und Wayne Shorter zeigt in seinem Solo dann auch gleich, welche Bedeutung er mit seinem besonderen Ausdruck später noch in der Band von Miles Davis und als Co-Leader von Weather Report haben sollte.
In Balladen wie "Blue Moon" muss sich Blakey dann allerdings zurückhalten, die Stimmung wird durch die wesentlichen Beiträge der Solisten erzeugt, zuerst ist es hier Freddie Hubbard mit einem einfühlsamen Solo. Auf "Plexis" zeigt dann Pianist Cedar Walton seine Fähigkeiten als Musiker und als Komponist. Und Blakey brilliert wieder...
Erste Vergleichsmöglichkeit bietet auf der ersten CD das Stück "Children Of The Night" von Wayne Shorter. Zwischen swingendem Hard Bop und der modalen Ausrichtung späterer Kompositionen für Davis ist dieses ein exzellenter Song. Alternativ gibt es die Studio-Version, die dürfte von der Platte "Mosaic" stammen, ebenso wie die übrigen Studio-Einspielungen auf CD 2. ( "Mosaic", "Arabia") Im Studio wirkt "Children Of The Night" noch ein wenig modaler, abgeklärter, live ist mehr Feuer im Spiel, allerdings geht Shorter selbst auch im Studio energisch ab.
Und so ergeben sich auf der zweiten CD auch keine wesentlich anderen Aspekte. Wir hören den typisch energischen Hard Bop einer der besten Formationen Blakey's, die mit Solisten ausgestattet war, die allesamt brillante Leistungen über dem sich ständig bewegenden Rhythmusgerüst von Bass und Schlagzeug offenbarten. Eine willkommene Wiederveröffentlichung.
Wolfgang Giese
Trackliste |
CD 1:
1 Three Blind Mice
2 Blue Moon
3 That Old Feeling
4 Plexis
5 Up Jumped Spring
6 When Lights Are Low
7 Children of the Night
8 Up Jumped Spring
9 It’s Only A Papper Moon
10 Children of the Night [Studio version]
CD 2:
1 Mosaic
2 Ping Pong
3 The Promised Land
4 Arabia
5 Mosaic [Studio version]
6 Arabia [Studio version]
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Besetzung |
Art Blakey (drums, leader)
Freddie Hubbard (trumpet)
Curtis Fuller (trombone)
Wayne Shorter (tenor saxophone)
Cedar Walton (piano)
Jymie Merritt (bass)
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