Pauline Anna Strom
Angel Tears In Sunlight
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Pauline Anna Strom, eine 1946 geborene US-Amerikanerin, hatte eine sehr interessante Laufbahn. In den 70er Jahren entwickelte sie Interesse an der elektronischen Musik und brachte sich das Spielen und Komponieren mit den damals noch recht neuen Instrumenten selbst bei. In den 80er Jahren veröffentlichte sie dann unter dem Namen Trans-Millenia Consort insgesamt sieben Alben auf Vinyl oder Kassette, welche bei Kritikern und der elektronischen Avantgarde-Szene sehr gut ankamen.
Ihre Mixtur aus schwebenden Klangteppichen, kraftvollen Klangmalereien und auch tribialen Perkussionen bis hin zu frühen Droneexperimenten hob sich von vielen anderen Elektronikern ab, war aber auch wieder zu schräg, um kommerziell wirklich erfolgreich zu sein. So kam es wie es kommen musste, sie musste ihr Equipment aus finanziellen Gründen verkaufen und hörte auf zu komponieren. Sie entschloss sich ihren Lebensunterhalt als spirituelle Heilerin zu verdienen und baute hierfür eine Praxis auf.
Im Jahr 2017 grub dann das Plattenlabel RVNG. INTL ihre Arbeit wieder aus und veröffentlichte 2017 mit einem wie ihrem Debüt Trans-Millenia Consort betiteltem Album eine Kompilation, welche vielfach gelobt und auch ordentlich verkauft wurde. Daraufhin gab die Künstlerin a.D. wieder Interviews und kam tatsächlich zu der Möglichkeit, ein neues Album zu produzieren. Und dieses liegt nun mit Angel Tears In Sunlight vor.
Die neun Stücke mit 40 Minuten bieten ihre typischen Kompositionen in einem sehr modernen Klanggewand. Der Grundsound ist sehr ambient, jedoch mit einem hohen Melodiefaktor versehen. Es werden sehr viele, auch durchaus rituell wirkende Perkussionen eingesetzt, nicht nur mit programmierter Perkussion, auch viele Keyboardpassagen werden sehr Perkussiv gespielt. Das erinnert oftmals sehr angenehm an die Pionierzeit der Elektronik in den 70er Jahren, oft denkt man an Tangerine Dream oder Jean-Michelle Jarre, jedoch in einem viel melodiöseren Rahmen ohne die einsaugende Kraft um sich kreisender Klänge vermissen zu lassen.
So hat Sie ein sehr starkes und packendes Elektronikwerk geschaffen, das die alte Schule mit modernem Soundgewand verknüpft und zeitlosen Ambient der besseren Art bietet. Leider jedoch kann sie die Veröffentlichung ihres ersten Albums seit 30 Jahren nicht mehr begleiten, da Sie im November 2020 plötzlich verstarb.
Sie hinterlässt ein starkes musikalisches Statement.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
Seite 1:
Tropical Convergence 2:42
Making Time 4:30
I Still Hope 2:29
Temple Gardens At Midnight 4:26
The Pulsation 5:47
Seite 2:
The Eighteen Beautiful Memories 4:03
Equatorial Sunrise 6:10
Small Reptiles On The Forest Floor 5:36
Tropical Rainforest 5:45 |
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Besetzung |
Composed By, Recorded By: Pauline Anna Strom
Design, Artwork: Will Work For Good
Edited By: John Also Bennett
Mastered By: Jessica Thompson
Mixed By: Jeremy Harris
Photography By: Aubrey Trinnaman
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