Rens Newland

Fonk is my Fate (Review-Serie, Folge 6)


Info
Musikrichtung: Jazz / Funk

VÖ: 1999

(Jive Music)

Gesamtspielzeit: 76:47

Internet:

http://www.jivemusic.at



Jive-Music-Review-Serie, Folge 6: Rens Newland - Fonk is my Fate


Mit Fonk is my Fate aus dem Jahre 1999 schließen wir die Review-Reihe ab, die wir im November mit dem 2020er Werk Tribe Trio Tracks begonnen haben. Bei der Besetzung beweist Rens Newland erstaunliche Kontinuität. Bis auf die Percussionisten tritt er nach über 20 Jahren noch mit derselben Besetzung an. Ob die Band so noch, oder wieder besteht, weiß ich nicht, da ich nur diese beiden Alben kenne.

Bereits die Tribe Trio Tracks hatten mir gefallen, aber Fonk is my Fate legt noch mal eine Schippe drauf. Die scheibe ist aber nicht nur ein Stück besser, sie ist vor allem anders. Von dem Swing, der Rens Newland 2020 prägt, ist 20 Jahre zuvor noch recht wenig zu hören. Dafür ist Groove und Funk angesagt – wenn auch nicht durchgehend.

Aber für die erste beiden Stücke gilt das erst einmal und nicht zum letzten Mal begeben sich die Österreicher damit in deutliche Nähen zu den Krautrock-Klassikern Kraan. Aber das passt, denn Kraan waren ja eine der jazzigsten Formationen im Kraut-Garten.

Bereits beim Opener hatte Newland mit spoken Vocals gearbeitet, die kommen bei „Visionary Visitor“ noch deutlicher zum Tragen. Das sehr ruhig angesetzte atmosphärische Stück arbeitet viel mit Gitarre und Percussion und lässt mich das lange nicht mehr gehörte Debüt von Robbie Robertson aus dem Karton ziehen. Auch diese Parallelen wiederholen sich auf dem Album.

Aber Newland kann, wenn er ruhig wird, auch anders. Aber bevor er seine Gitarre verträumt im Vordergrund des verhaltenen, aber sehr schönen „L‘Étranger“ erklingen lässt, lässt er den Funk in „Fonky World“ so schwarz werden, wie es bei Kraan völlig undenkbar wäre.

Bei „Cross Hands, cross Hearts“ kommt dann der Blues stärker zum Tragen. In „Devil’s Device“ wird es im Robbie Robertson Umfeld jazziger. Und der Jazz wird dann im groovenden „Quarter two three“ mächtig verrockt.

Klasse Scheibe – und dieses Mal mit Lyrics, die auch etwas zu sagen haben. Rens Newland ist erkennbar angepisst von der Art, wie der Mensch mit sich selbst und der Welt, in der wir leben, umgeht. Es gibt deutliche Fuck ups gegenüber Politik und organisierter Religion. Den direkten Zugang zum Göttlichen, Ewigen, oder wie immer Ihr das nennen wollt, schätzt er dagegen und empfiehlt dem Hörer auf die innere Stimme zu hören, die jeder selbst hören muss, da man sie nicht weitergeben kann.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1The Way 4 u, the Way 4 me 6:55
2Fonk is my Fate 9:25
3Visionary Visitor 5:56
4Kimanuetse 7:13
5Fonky World 6:36
6L'Étranger 7:51
7One Heartbeat to Millenium 1:53
8Cross Hands, cross Hearts 4:54
9Devil's Device 5:48
10Easterpeace 7:33
11Some wise Words 6:07
12Quarter two three 5:25
13This is a fonky World (Reprise)0:43
Besetzung

Rens Newland (Git, Voc, Perc, Keys, Mandoline)
Willi Langer (E-B)
Oliver Gattringer (Dr)
Stephan Maas (Perc)
Moses Afanyi (African Perc)

Gäste:
Lionel Lodge (Voc)
Uli Langthaler (Ac-B <3,6>)
Mani Obeya (Chor <5>)
Martin Fuss (Flöte <4>)



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