Olivia Louvel
SculptOr
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Mit SculptOr realisiert die elektronische Musikerin und Sängerin Olivia Louvel ihr inzwischen sechstes Album. Jenes hat wieder mal ein konzeptionelles Thema, dieses Mal setzt sie sich mit den Werken der Schriftstellerin Barbara Hepworth auseinander. Dementsprechend wird das spärlich gestaltete Einstiegsstück "Use Your Own Body" von einer Tonbandaufnahme Hepworth unterlegt.
Ansonsten ist das Hauptelement aller Songs ein perkussiver Mix, der wie das Klackern von einer Schreibmaschine und das Knistern von Papier klingt. Das klingt geschrieben langweilig, ist es aber nicht. Denn was die Künstlerin daraus gemixt hat, ist ein wahrer Klangtraum. Außerdem kommt noch die zweite wichtige Komponente dazu: ihre Stimme. Sie singt meistens nicht, ihre angenehme, helle Sprechstimme wird gedoppelt, verdreifachtet, übereinandergelegt, mit Echo versehen und schafft mit all diesen Effekten eine weitere Steigerung der unglaublichen Atmosphäre dieses Werkes.
Letztlich kommen weitere Sounds, mal spärliche, auch mal vorangehende Beats und jede Menge kleine, exakt richtig platzierte Geräusche dazu. So entsteht ein Elektronikalbum zwischen Ambient, Experimental und so etwas wie moderner Klassik, das einfach nur gefangen nimmt.
Olivia Louvel erschafft hier aus dem Minimalismus einen unglaublichen Kosmos, in dem man eintauchen und der Realität entschwinden kann. Ganz großes Kopfkino.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1 | Use Your Own Body | 3:51 |
2 |
Must Carve A Stone | 4:09 |
3 |
I Draw What I Feel In My Body | 3:47 |
4 |
A Woman Artist Not Deprived | 4:10 |
5 |
I, The Sculptor | 3:14 |
6 |
The Weaver | 3:58 |
7 |
Studio | 3:59 |
8 |
The Sound Of A Mallet | 3:09 |
9 |
Conversation With Magic Stones | 3:59 |
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