Low Performer
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Während das letzte Album von Beehover noch beim (nicht mehr existierenden) Label Unundeux herauskam, steht das Duo in geschäftlicher Hinsicht mittlerweile komplett auf eigenen Beinen. Low Performer findet nämlich im Eigenvertrieb über Bandcamp seinen Weg zu den Fans. Vor ein paar Wochen noch in digitaler Form, jetzt auch als LP, CD und sogar MC. Man greife also zu!
An sich ist der Spruch „eigentlich wie immer“ nicht gerade positiv behaftet. Aber im Falle von Beehoover eben doch. Denn man hat recht schnell einen ganz eigenen Sound im Spannungsfeld zwischen Stoner, Doom und Prog entwickelt. Wobei das Ganze alleine schon die Instrumentierung von der Konkurrenz abhebt. Schlagzeug, Gesang und Bass – das war’s. Letzterer wird durch zahlreiche Effektgeräte gejagt und die Fixierung auf die vier Saiten sorgt für ein ziemliches Maß in Brachialität. Dazu kommt noch ein gesundes Maß an Verschrobenheit und fertig ist das schmackhafte Menü.
Trotz der bekannten Zutaten klingt Low Performer anfangs noch ein Stückchen wilder und irrwitziger. „Goreplay“ verbreitet ein aggressives, metallisches Primus-Feeling und wirbelt recht nervös umher, bevor die kontrollierte Erlösung in Form eines Hooks um die Ecke schleicht. Starker Einstieg, dem noch weitere starke Stücke folgen werden. Dabei erfolgt der Kontrast mit dem „Weisenheimer Blues“ gleich auf dem Fuße. Verhalten und gemein schleichend – mit bösartigem Ausbruch inklusive. Hier knackt man auch erstmals die Spielzeit von über sieben Minuten. Und das nicht zum letzten Mal. Denn die sechs Stücke der Platte bringen es auf eine stattliche Spielzeit von einer Dreiviertelstunde.
Und in dieser Dreiviertelstunde gibt es einiges zu Entdecken. Vor allem für Beehoover-Spezialisten. Denn ganz so leicht wie der Vorgänger läuft Low Performer nicht ins Ohr. Aber wen interessiert das schon bei dieser Band?
Mario Karl
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