Vinorosso
Geboren in die Berg
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Vinorosso sind Geboren in die Berg. Die teilweise sowohl deutsch, als auch italienisch abgedruckten Liner Notes verweisen uns somit in österreichisch-italienische Grenzgebiet der Alpen, mit anderen Worten nach Tirol.
Das hört man, obwohl sich das, was man hört, absolut nicht als Alpengeburt anhört. Das Alpine ist eher der Akzent, mit dem der solide Reggae, der das Rückgrat von Vinorosso bildet, ausgesprochen wird – und das auch nicht immer. Der exotisch befederte Kopf, der auf dem Cover vor einer in den Hintergrund gerückten Bergkulisse erscheint, passt somit bestens.
Geboren in die Berg gehört zu den besten Reggae-Scheiben, die ich in den letzten Jahren gehört habe, gerade weil sie die Grenzen des Reggae gelegentlich weit überschreitet. Neben einer satten Produktion kann die Scheibe auf durchgehend solide Stücke verweisen. Lediglich bei dem (zu) ruhigen „Opa“ und dem mit Gejodel versehenen „Kimm mit mir“ schwächelt das Album ein wenig. Dem aber stehen drei Ausreißer nach ganz oben entgegen.
„Wieder do“ ist erst mal kein Reggae, sondern eine äußerst starke HipHop-Funk-Mixtur, mit schönen Bläsern und einem stark rockendem Gitarrensolo. In meinen Ohren hat das Stück stellenweise Anklänge an Falkos „Kommisar“. Der Text geht gekonnt auf die Situatin einer „Dialektband“ ein.
„Made in USA“ ist das Stück, das der Bezeichnung Alpen Reggae am stärksten Rechnung trägt. Nach einem Zither-Einstieg geht es schnell in einen Mix aus Singer Songwriter und alpenländischen Reggae über, der sich mit einem klasse Honky Tonk Piano schmückt und das Saxophon amtlich röhren lässt.
„Gstanzln“ startet krachledern als echte Blasmusik, entpuppt sich aber schnell als Spottlied, das sich an der österreichischen Grenzschließpolitik abarbeitet.
Auch diesseits dieser drei Top-Titel finden sich reichlich Prunkstücke auf Geboren in die Berg. „Wegen Dir“ ist eine Reggae-Nummer, die an Hans Söllner erinnert. „Bleib stian“ staffiert den Reggae mit sehr melodischen Parts aus, die einen Uralt-Song von Georg Danzer aufleben lassen („Hinterm blauen Vorhang). Der Titelsong ist ein treibender Power-Reggae mit galoppierenden Bläsern. „Zrug zu die Wurzeln“ ist umstürzlerisch wie das Magnifikat.
Eine echte Entdeckung!
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Wieder do | 3:37 |
2 |
Wegen Dir | 4:18 |
3 |
Bleib stian | 3:46 |
4 |
So oft | 3:40 |
5 |
Geboren in die Berg | 4:42 |
6 |
Gstanzln | 3:39 |
7 |
Opa | 2:55 |
8 |
Kimm mit mir | 3:25 |
9 |
Piccola non piangere | 3:09 |
10 |
Made in USA | 4:36 |
11 |
Zrug zu die Wurzeln | 3:59 |
12 |
Faia | 3:44 |
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Besetzung |
Simon Staffler (Voc)
Thomas Ebner (Dr)
Stefano Nicli (Git)
Christian Kuppelwieser (Piano)
Gregor Wohlgemuth (Trompete)
Lorenz Lois Winkler (Sax)
Andreas Michael Veit (B)
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