Eagle Twin
The Thundering Heard (Songs of Hoof and Horn)
|
|
|
Was ist denn bei Eagle Twin passiert? Knapp sechs Jahre nach seinem letzten Album The Feather Tipped The Serpent’s Scale meldet sich das Duo mit vier Songs zurück, die zwar mächtig lang, aber als echte Songs zu erkennen sind. Mit so etwas wie einer klaren Struktur. Das ist neu. Die Stücke der ersten beiden Alben wirkten dagegen eher wie ausgelassene Jam-Sessions einer Band, die voller Genuss in ihrem eigenen Sound badet.
Dabei hat sich ansonsten nicht wirklich etwas verändert bei den Herren Denley und Smith. Die Texte sind immer noch voller mythologischer bis symbolhafter, ja, fast folkloristischer Bezüge. Der Sound: massiv und radikal wie eh und je. Sehr erdverbundene, tief brummende Musik. Doomig, slugdig, den tiefen Frequenzen zugetan. Die Baritongitarre und der Gesang von Gentry Densley ergeben eine dichte Einheit, das Schlagzeug von Tyler Smith groovt von locker bis mächtig, stets den richtigen Ton anschlagend.
Stilistisch ist man recht eigenwillig und nicht so leicht einzuordnen. Man könnte es sich leicht machen und Eagle Twin ins Sludge-Lager stecken. Dabei würde man es sich aber zu einfach machen und überhören, dass das Duo im Kern schon fast Blues-Songs spielt. Massiv: ja, stets. Aber auch mit einem angenehm düsteren Swing versehen. Mal dem Sonnenuntergang entgegenglimmend, dann wieder wie ein wildes Tier aufstapfend. Und generell stürzt man sich stets mit voller Inbrunst ins eigene Spiel, fast bis in den Noise-Bereich vorpreschend.
Auf ihren ersten beiden Platten wirkten Eagle Twin ziemlich kantig und trocken. The Thundering Heard klingt dagegen ein ganzes Stück massiger und wärmer. Man erlaubte sich einige Overdubs, was durchaus zu begrüßen ist. Denn so klingt die Musik der Band einfach voller und angenehmer. Zum Heulen schöne Leads findet man darin genauso wie ruppige Dunkelheit.
Mario Karl
Trackliste |
1 | Quanah Un Rama | 11:24 |
2 |
Elk Wolfv Hymn | 8:21 |
3 |
Heavy Hoof | 7:21 |
4 |
Antlers Of Lightning | 14:22 |
|
|
|
|
|
Besetzung |
Gentry Densley (Gesang, Gitarre)
Tyler Smith (Schlagzeug)
|
|
|
|
|