Otis Taylor
Hey Joe Opus Red Meat
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Otis Taylor ist Jahrgang 1948 und stammt aus Chicago. Sicher sind das gute Voraussetzungen für einen guten Bluesmusiker afroamerikanischer Abstammung.
Allerdings wuchs der junge Mann in Denver, Colorado, auf. Nach einer schöpferischen Pause zwischen 1977 und 1995 ist er seitdem ständig als Musiker tätig.
Zwischen Blue Eyed Monster aus 1997 und dem aktuellen Album liegen etwa zwölf Veröffentlichungen, die allesamt unterschiedlich sind in ihrer Ausprägung. Nur eines haben sie gemein, es ist kein typischer Chicago Blues.
So ist auch die neue Platte eigentlich keine reine Bluesplatte, und die früher oftmals reduzierte Stimmung und archaische Ausprägung ist nunmehr gewichen zugunsten größeren Aufwands und durchdachter Arrangements und knüpft damit an die 2013er Veröffentlichung My World Is Gone an. Inhaltlich hat sich der Musiker viel mit sozialen Brennpunkten und Missständen beschäftigt, gemessen an der harten Realität, der viele Afroamerikaner heutzutage noch ausgesetzt sind.
Musikalisch spannen die Songs dieser Platte einen Bogen von Rock, tranceartigen Elementen mit psychedelischem Einschlag und etwas Jam-Charakter über Blues und Folk zu Americana. Selbst hat er seine Musik einmal als Trance Blues bezeichnet.
Hey Joe, genau - jener Song von (wahrscheinlich) Billy Roberts findet sich neben der Erwähnung im Plattentitel noch zweimal in unterschiedlichen Versionen auf der Platte.
In Hey Joe verschwindet der Mörder nach Mexiko, dieses scheint sich wohl durch die Verwendung der Trompete (in der ersten Version) ausdrücken zu wollen, jedenfalls bringe ich das damit in Verbindung. Fast nahtlos geht der Song über in das lange Instrumental Sunday Morning, ja, hier wird gejammt, was das Zeug hält, und unterstützt wird Otis hierbei durch den Gitarristen Warren Haynes.
Heart Is A Muscle Used To Play The Blues, so singt der Protagonist in bester Manier im Stil eines John Lee Hooker auf dem gleichnamigen eindringlichen Bluessong, das ist stark ergreifend und emotional packend. An Taj Mahal in dessen luftiger Ausprägung zieht Red Meat seine Runden und nach diversen Wechselspielen unter Verwendung von jeweilig prägenden Elementen wie Streichern oder Bläsern setzt die Abwechslung ihren Weg bis zum Ende der Platte fort, einen formidablen Eindruck hinterlassend, nämlich den, eigentlich nichts und eigentlich doch viel Neues gehört zu haben. Denn wie Taylor es vermag, traditionelle Elemente zu verflechten und ihnen ein neues eigenes Profil zu verschaffen, ist beeindruckend
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Hey Joe (A)
2 Sunday Morning (A)
3 Heart Is A Muscle Used To Play The Blues
4 Red Meat
5 Peggy Lee
6 They Wore Blue
7 Hey Joe (B)
8 Sunday Morning (B)
9 Cold At Midnight
10 Sunday Morning (C)
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Besetzung |
Otis Taylor (vocal, guitar)
Anne Harris (violin)
Todd Edmunds (bass)
Larry Thompson (drums)
Ron Miles (cornet)
Taylor Scott (guitar)
Daniel Sproul (guitar)
David Moore (banjo, piano)
Steve Vidaic (organ)
Gus Skinas (Moog synthesizer)
Special Guests:
Warren Haynes (guitar)
Bill Nershi (acoustic guitar)
Langhorne Slim (vocals, acoustic guitar)
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