Meine Fresse, was Nails hier auf ihrer zweiten Platte veranstalten, ist der pure akustische Terror. Und das ist verdammt gut so! Wobei, Terror ist ein gutes Stichwort. Gitarrist und Schreihals Todd Jones war einst Mitglied der gleichnamigen Hardcore-Band. Doch was er hier veranstaltet ist noch eine ganze Schippe aggressiver.
Derbster Grind- und Crustcore steht bei den Nails auf dem Programm. Zehn Songs in rund 18 Minuten - man mag Abandon all life gar nicht wirklich Album nennen. Die genretypisch meist kurzen Gewalteruptionen wissen schon zu beeindrucken. Obwohl im Grunde ziemlich gleich im Uptempo daher kommend, hämmern diese ziemlich dynamisch und intensiv mitten ins zentrale Nervensystem. Das Quartett weiß definitiv was es tut. Neben dem fett aufspielenden Instrumentarium ist es auch das extrem giftige Organ des Frontmanns, der für ein gerüttelt Maß an krasser Brachialität sorgt.
Aber nur Highspeed wäre auch etwas fad. Und so lehnen sich die Nails bei zwei Titeln etwas weiter aus dem Fenster. „Wide open wound“ ist regelrecht abgründiger Doom-Hardcore - nicht herzlich, dafür umso härter. Auch das abschließende „Suum cuique“ knarzt mehr im Midtempo bevor es im noisigen Groove versinkt.
Danach heißt es erst einmal durchatmen… und die Chose am besten gleich noch mal von vorne starten. Denn das mit einem massiven Sound (made by Kurt Ballou) versehene Abandon all life ist die richtige Aggressionspille für zwischendurch - irgendwo in der Schnittmenge zwischen Napalm Death, Converge, Nasum und alten Suffocation.