Musik an sich


Artikel
Ten: Gary Hughes spricht über Personalwechsel und Zukunftspläne!




Info
Gesprächspartner: Gary Hughes (Ten)

Zeit: 28.02.2011

Ort: Köln / England

Interview: E-Mail

Stil: Hard Rock

Internet:
http://www.ten-official.com

Nach knapp vier Jahren Pause haben die englischen Melodic Rocker wieder ein Album veröffentlicht. Dass Stormwarning so gut ausfallen würde, hatte ich aufgrund der vielen Besetzungswechsel nicht erwartet. Ein Grund mit Bandchef Gary Hughes zu sprechen!

Hallo Gary,

danke, dass du dir die Zeit nimmst die Fragen von musikansich.de zu beantworten!

Das letzte Album The Twilight Chronicles wurde 2006 veröffentlicht, in 2011 sind Ten mit dem neuen Album Stormwarning zurück. Das ist eine lange Zeit, warum hat es solange gedauert, bis Ten ein neues Album veröffentlichen?


Da gibt es viele Gründe für. Das neue Album repräsentiert auch einen neuen Anfang in der Bandgeschichte. Das Line-Up ist besser denn je und wieder hungrig. Einige der alten Mitglieder hatten den Antrieb verloren auf einem Weltklasse Niveau mitzuhalten.

Anstatt das „Fahrzeug“ zur Inspektion zur bringen, haben wir die Reifen komplett gewechselte und einige Motorenteile ausgetauscht. Die Band ist wieder hungrig und das Verlangen etwas zu erreichen, was das Wichtigste ist, ist wieder da.
Das ist ganz ähnlich wie in einem Fussball Team, wo es das Sprichwort gibt:

„Wenn Du nicht stolz darauf bist, dieses Shirt zu tragen, dann gehörst Du nicht dazu“

Und die neuen Bandmitglieder haben auch ihren Stempel auf dem Sound der Band hinterlassen.

Wie du schon sagtest, es gibt ein paar neue Bandmitglieder. Wie bist du mit Mark Zonder (Schlagzeug), Neal Fraser (Gitarre) und Mark Sumner (Bass) in Kontakt gekommen. Kanntest du sie schon vorher, oder hast du sie vorspielen lassen

Neil Fraser hat in der Vergangenheit schon mit Paul Hodson zusammengearbeitet und wurde mir, als der beste Allround-Gitarrist, empfohlen mit dem Paul bisher zusammengearbeitet hat. Die Lücke welche Vinny Burns und Chris Francis hinterlassen haben, war schwer zu füllen, aber mit seinen technischen Fähigkeiten und den Blueswurzeln, macht Neil dies mit Leichtigkeit. Sehr schnell hat er seinen Einflüsse auf unseren Sound geltend gemacht.

Mark Sumner ist der neue Bassist bei Ten. Er arbeitet mit John Hallwell auf dessen Soloprojekt Ensign. Er ist ein technisch sehr kompetenter Bassist und hat dazu noch eine gute Stimme, welche uns bei den Backingvocals hilft. Er wird uns ein solides Bass Fundament liefern!

Ich war sehr überrascht Mark Zonder im neuen Line-Up von Ten zu sehen. Man kennt ihn ja hauptsächlich von seiner Arbeit für Fates Warning. Ich dachte er könnte ein wenig zu progressiv, in der Art und Weise seines Schlagzeugspiels, für Ten sein. Aber es scheint sehr gut zu funktionieren. Wird er ein festes Bandmitglied werden?

Mit Mark zusammen zu arbeiten war grossartig, er ist ein bemerkenswerter Musiker. Wir haben keinen festen Schlagzeuger bei Ten. Live sind wir immer mit einem Session Schlagzeuger gut gefahren. Dennis Ward hat uns Mark Zonder vorgeschlagen, er hat schon in der Vergangenheit mit ihm gearbeitet und hat ihn auch unserem Label Frontiers vorgeschlagen. Als wir ihn zuerst angesprochen haben, kannte er unsere Musik nicht!

Er hat seinen Job wunderbar gemacht. Als er die Schlagzeugspuren eingespielt hatte, rief er mich an und sagt mir, dass er sehr traurig wäre, dass es keine Tracks mehr gibt, welche er aufnehmen könnte. Ich würde nicht zögern Mark auch für das nächste Ten Album zu engagieren, vorausgesetzt es bleibt dabei, dass wir live mit einem Session Schlagzeuger weitermachen.

In meiner Review zu Stormwarning schrieb ich, dass die neuen Ten Songs nicht ganz so eingängig ausgefallen sind wie früher. Die Songs brauchen ein paar Durchläufe damit sich das ganze Potential entfalten kann. Würdest du mir da zustimmen?

Nein!

Ich habe gelernt in mein Songwriting zu vertrauen. Früher habe ich zu viel auf die „Bedenkenträger“, besonders hier in England, gehört. Einige britische Rockfans werden wohl nie zugeben britische Bands zu mögen. Für diese Menschen sind Dinge nur gut, wenn sie aus den USA oder vom europäischen Festland kommen. Unglücklicherweise ist das die britische Mentalität. Du wirst niemals einen Amerikaner finden, welcher eine amerikanische Band nicht respektiert. In England ist das halt anders.

Ich glaube an das, was ich mache, egal was andere denken.

Wenn Du Songs schreibst, was kommt zuerst? Die Musik oder die Texte?

Musik!

Am Anfang jeden Album sammle ich ein paar rohe Ideen, mit der Band zusammen entwickeln wir diese dann.
Ideen für die Gitarre, Gesang und Keyboards sind die Grundlage für die Songs. Danach beginnen wir die wichtigsten Instrumente, die Gitarren und die Keyboards, aufzunehmen. Danach folgen Gesang und Drums. Gitarrensoli und die Backgroundgesänge folgen als letztes.

Diese Mal haben wir den Mix nicht selbst gemacht. Frontiers hat uns Dennis Ward vorgeschlagen, er hat etwas frischen Wind in das Projekt gebracht. Als Dennis fertig war hat er die abgemischten Songs an Jürgen (?) in den Hoff Studios weitergereicht, welcher sich dann um das Mastering gekümmert hat.

Das Cover für Stormwarning wurde von Luis Royo, einem bekannten spanischen Künstler, angefertigt. Wie bist du mit ihm in Kontakt gekommen?

Ja, wir haben wieder ein Werk von Luis Royo ausgesucht! Ich kenne ihn persönlich. Wir folgen da der Tradition von Spellbound und Babylon und er ist einfach ein fantastischer Künstler. Es gibt vielleicht noch ein oder zwei andere in der Welt der Fantasy Kunst, die da mithalten können. Es ist eine Ehre und ein Privileg seine Arbeiten verwenden zu können!

Das Cover ist ein herausragendes Werk, ich würde schon fast sagen, dass es eine Schande ist, dieses nur auf ein kleines CD Booklet zu drucken. Gibt es Pläne Stormwarning vielleicht als Vinyl LP zu veröffentlichen?

Nein. Die Zeiten von Vinyl LPs sind vorbei. Es wird aber bald signierte Poster auf unserer Internet Seite geben!

Habt ihr schon Pläne für eine Tour, oder für folgende Projekte?

Wir sind bereit alles zu machen, um mit diesem Album auf Tour gehen zu können. Momentan sprechen wir gerade mit Veranstaltern, europäischen und japanischen, über verschiedene Termine, welche später dieses Jahr stattfinden sollten!

Dieses Jahr plane Ich auch noch ein Doppelalbum zu veröffentlichen. Hier sollen auch wieder verschiedene Sänger mitwirken. Es ist eine Konzeptstory und ich hoffe diese auch auf die Bühne zu bringen.
Ich schreibe gerade auch noch an einem Album für eine bisher unbekannte Sängerin, welche eine unglaublich starke Stimme hat.

Man hat mich auch angesprochen, ob ich ein neues Album für Bob Catley (Magnum) schreiben möchte, obwohl das noch in den Sternen steht, wegen seinen Verpflichtungen bei Magnum. Ich muss auch sagen, dass ich bis Ende letzten Jahres kein grosses Verlangen hatte, wieder etwas für Bob zu schreiben. Eingentlich reichen die bisherigen 3 Alben, aber ich wurde von Frontiers Records und dem Management von Bob angesprochen. Mal schauen was passiert.

Und wenn alles nach Plan läuft, dann sollten wir dieses Jahr noch ein Ten Album fertigstellen, welches hoffentlich auf dem Erfolg von Stormwarning aufbauen kann.

Wie immer gehört der letzte Kommentar im Interview dir.

Ich möchte denn Fans danken, für ihre unglaubliche Unterstützung in den ganzen Jahren. Ich hoffe euch gefällt das Album und ich hoffe euch bei einem Konzert in eurer Nähe zu sehen!


Rainer Janaschke



 << 
Zurück zur Artikelübersicht
 >>