Musik an sich


Reviews
The Shanes

Squandering youth


Info
Musikrichtung: Folkrock, Hardpolka

VÖ: 08.04.2009

(Sumo Rex/Broken Silence)

Gesamtspielzeit: 46:29

Internet:

http://www.shanes.de
http://www.myspace.com/theshanes


Seit Anfang der 90er ziehen The Shanes bereits unter dem Deckmantel „Hardpolka“ durch die Lande und heben sich mit ihrem Sound wohltuend vom gängigen Folkrock ab. Flott gespielte Polkarhythmen findet man auch des Öfteren in den Liedern der Band. Und mit Banjo, Akkordeon und der ständig präsenten Fiedel klingt man auch eher slawisch als keltisch. Generell hat das Sextett keinerlei Berührungsängste vor irgendwelchen westlichen oder osteuropäischen Folkstilen. Heute noch weniger als sonst.

Das hört man auch auf der neuen CD Squandering youth. Die Band leert ein regelrechtes Füllhorn an verschiedensten Songs über dem Hörer aus. Egal ob stimmungsfördernde Hardpolka-Stücke („Going where the action is“), tanzbare Nummern mit starken Balkanleihen („Baby, I“, „Hell on earth“) oder melodische Lieder wie „Alone on my device“. Gerade solch entspannte Momente mit einem leichten Americana-Hang, die auch auf einem Hooters-Album eine gute Figur abgeben würden, geben dem neuen Album seine Würze. Während der (Live-)Vorgänger Polka over Serbja - Live in Chosebuz eine wilde Tanzparty war, ist Squandering youth ein abwechslungsreiches Album, das gerade durch derartige ruhigere Stücke eine angenehme Atmosphäre zaubert und eine andere Seite der Band präsentiert.

In diese Reihe gehören auch die abschließende Streicherballade „Hey there, can you help me?“, das düstere „Weight on my shoulders“, das auch 16 Horsepower zur Ehre gereichen würde, sowie „Black heart white beat“, welches mit seinem spannenden Stimmungsaufbau glänzt. Aber selbstverständlich gibt es auch wieder die typischen Partystücke wie den instrumentalen Power-Folker „Bring me the head of Zoltan Narray“, „Long journey“ oder die tanzbare Akkordeon-Nummer „The future“ auf Squandering youth. Ebenfalls richtig zur Sache geht es bei der Coverversion „Bite it you scum“ der Punkikone G.G. Allin. Das ist allerdings nicht die einzige Fremdkomposition auf der CD. The Shanes haben sich noch Turbonegros „Sailor man“ zur Brust genommen und aus dem Punksong eine entspannte Ballade mit Hitpotential gemacht. Liest sich komisch, funktioniert aber wunderbar. Diese Chuzpe muss man erst einmal besitzen. Eine Erwähnung wert ist ebenso „Lousy bastards“, welches den Zigeunerjazz von Django Reinhardt mit der Energie des Punk paart. Kultivierte Rüpelhaftigkeit sozusagen.

Diese zieht sich wie gewohnt durch das ganz Album. Das macht auch den einzigartigen Charme von The Shanes aus, denen mit Squandering youth einmal mehr ein sehr kurzweiliges Album gelungen ist, das nur so vor Spielwitz strotzt. Man legt es jedem der sich für Folkrock interessiert gerne ans Herz. Ganz besonders denjenigen, die genug vom Einheitsgefiedel in diesem Bereich haben.



Mario Karl



Trackliste
1Going where the action is1:43
2 Alone on my own device3:49
3 Bite it you scum3:01
4 Unfortunate one3:27
5 The future2:58
6 Long yourney3:18
7 Black heart white beat3:58
8 Hell on earth3:13
9 Baby, I2:05
10 Sailor man4:12
11 Weight on my shoulders4:29
12 Lousy bastards2:28
13 Bring me the head of Zoltan Narray2:52
14 Hey there, can you help me?4:49
Besetzung

Kornelius Flowers (Vocals, Guitar, 5-String Banjo, Harp)
Seba Nogood (Fiddle and Violins, Mandolin, B-Vocals)
Warpig Stoffregen (Guitars, Tenor-Banjo, Mandolin, B-Vocals)
Börgermeister (Drums, Percussion, B-Vocals, Lead-Vocals on “Baby, I”)
Herr Dannehl (Bass, B-Vocals)
Angry Alex Schuster (Accordion, B-Vocals)


 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>