|
|
Boys Club
Live from California
|
|
|
Zwar stehen die Namen der drei Boys Club Mitglieder in gleicher Größe auf dem Cover. Aber wir erkennen eine klare Hierarchie. Mit „Hoedown“ und „Tarkus“ ist die große Vergangenheit von Keith Emerson zwei Mal ins Programm genommen worden. Bonilla erscheint gleich vier Mal als Komponist. Glenn Hughes darf während des Live-Programms nur vier Mal ans Mikrofon und dann noch mal bei dem Studio-Track „Middle of a Dream“, der von den dreien gemeinsam geschrieben wurde.
Manchmal wünscht man sich gar, dass Hughes eine noch geringere Rolle spielen würde. Den sanften Klassiker „A whiter Shade of Pale” zerschreit er geradezu mit einer Stimme, die stellenweise klingt, als würde ein Schwein abgestochen. Seine beste Performance liefert er bei dem Allman-Song „Dreams“, aber auch hier wird er seinem Legendenstatus nicht gerecht.
Insgesamt liefert der Boys Club ein schönes, über weite Strecken instrumentales Hard Rock Album ab – mit gelegentlichen ruhigen Stellen („Long Journey home“), einigen Rock’n’Roll-Passagen und natürlich immer wieder der herausragenden, unverkennbaren Orgel von Keith Emerson.
Highlights sind dabei das durch die hart rockende Gitarre neue Facetten gewinnende „Hoedown“, das im Ausklang in ein tolles Country Finale übergeleitet wird, der aufwendig präsentierte druckvoll Rock’n’Roller „White Noise“ aus der Feder von Marc Bonilla und Tchaikowskys „Nussknacker“, der hier mit viel Piano zum Wahnsinns Rock’n’Roll mutiert.
Keine revolutionäre Scheibe (vielleicht der Grund, warum das Live-Album erst 10 Jahren nach seiner Einspielung veröffentlicht wird) – aber gute Unterhaltung von gediegener Qualität. Weniger wäre bei den Epigonen aber auch nicht zulässig.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Afterburner | 4:12 |
2 |
Long Journey home | 3:03 |
3 |
Hoedown | 4:27 |
4 |
A whiter Shade of Pale | 5:39 |
5 |
White Noise | 5:27 |
6 |
Cover me | 5:20 |
7 |
Nutrocker | 5:05 |
8 |
Tarkus | 18:54 |
9 |
Dreams | 9:38 |
10 |
Middle of a Dream | 6:36 |
|
|
|
|
|
Besetzung |
Keith Emerson (Keys)
Glenn Hughes (Voc)
Marc Bonilla (Git)
Mike Wallace (Git)
Bob Birch (B)
Mick Mahan (B)
Ed Roth (Keys)
Joe Travers (Dr)
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|