Diverse
Am Anfang war …
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Info |
Musikrichtung:
Christliche Songwriter
VÖ: 15.03.2008
(GerthMedien)
Gesamtspielzeit: 118:10
Internet:
http://www.gerth.de
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Am Anfang waren … 833 Songs aus der Frühzeit deutscher christlicher Popularmusik. Andreas Malessa, Rundfunkjournalist und mit dem Duo Arno und Andreas selber einer der helleren Sterne aus der Zeit, als die Christen popig laufen lernten, durfte sich im Auftrag von Gerth Medien durch Amüsantes, Kurioses, Nachdenkliches und Hahnebüchendes hindurchhören. Am Ende stehen 19 Songs aus den Jahren 1967 - 1974, die als Doppel-CD gleich zweifach präsentiert werden. Auf der zweiten CD stehen die Stücke allein; auf der ersten sind sie in einer Art Hörbuch eingebunden in die Moderation von Malessa, der sich erinnert, die Stücke zum Teil recht instruktiv zeitgeschichtlich einordnet und sie so als Reaktionen auf die Verdrängung der Nachkriegsjahre, den Platz gewinnenden Konsumismus oder die Studentenbewegung verstehbar macht.
Präsentiert wird das alles mit fettem Booklet, das alle Texte und Abbildungen der Originalcover enthält.
Christliche Bands, die ordentlich losrocken … „das ist eine andere Geschichte“ bilanziert Malessa am Ende seiner Moderation. Nur kleine Ansatze blicken Mitte der 70er in Deutschland bereits in diese Richtung. Am Anfang war … ist Schlager, Liedermacher, Couplet, Swing, Beat und etwas Pop. Oft erinnert das Ganze an den DDR-Pop der 70er. Man ist musikalisch eher brav und bieder. Experimente sind nicht gefragt. Es wird etwas zögerlich das aufgenommen, was „in der Welt“ schon lange etabliert ist. Und das können dann auch Sounds sein, die an der Mersey oder auf dem Broadway einige Jahre vorher Aufsehen erregt haben.
Textlich gibt man sich apologetisch kämpferisch. Ein Christ ist „anders“, stellt Richard Straube am Ende seines Liedes getreu an der die Nachkriegszeit beherrschenden Theologie Karl Barths festhaltend fest, nachdem er zweieinhalb Minuten lang verschiedene Varianten von sich selbst überzeugten Superchristen karikiert hat.
Und so setzt man sich mit den Weltanschauungen auseinander, die damals irdische Seligkeit versprachen – von wachsendem Wohlstand, Love, Peace and Drugs bis hin zu marxistischen Weltbeglückern. Während der Ton bei den späteren Songs eher gelassen und manchmal etwas spöttisch ist, sehen die frommen Sänger bei den frühen Stücken angesichts der neuen Zeiten geradezu Satan und Weltuntergang am Werk.
Andere Stücke beschäftigen sich mit eher innerkirchlich relevanten Themen. Manfred Siebalds Glosse auf den sonntäglichen Gottesdienst ist ein echter Klassiker. Ein Thema wie die „Ökumene“ als zentraler Inhalt eines Pop-Songs wäre heute wohl kaum vorstellbar.
Malessa reicht die Gebrauchanleitung für diesen Sampler gleich mit. „Wenn man die Vergangenheit nicht verklärt, sich ihrer auch nicht schämt, sondern mit nachsichtig-verständnisvoller Selbstironie ... [zu]hört, dann wird so ein kleiner musikalischer Nostalgie-Trip zur interessanten Positionsbestimmung heutiger, aktueller Verkündigung.“
Und nicht alles ist überholt. Der Aufruf aktiv zu werden (Hanne Haller) oder Siegfried Fietz’ Kritik an den Medien und Mediennutzern, die auf möglichst brutale Fotos abfahren, ist heute so aktuell, wie vor 30 oder 40 Jahren.
Und eins können sich viele Christen von diesem Sampler auf die Fahnen schreiben lassen: Macht die Klappe auf und redet von Eurem Glauben. Diese Künstler haben es noch(?) getan – und sich auf eine manchmal fast peinlich berührende Weise neben diese Welt gestellt. Das hat ihnen oft Spott eingebracht, aber sie waren erkennbar und haben zur eigenen Stellungnahme gezwungen. Das fehlt heute viel zu oft.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Fietz Team - Längst schon vergessen | 2:45 |
2 |
Henner Gladen - Draußen im Dunkel der Sünde und Nacht | 2:51 |
3 |
Uli Brass - Die Welt steht in Flammen | 2:55 |
4 |
Fietz Team - Wo ist die große Freiheit | 3:27 |
5 |
The Heralds - People say it ain't necessarily so | 2:53 |
6 |
Richard Straube - Ist jeder Christ ein Christ? | 2:39 |
7 |
Fietz Team - Gott ist nicht tot | 2:09 |
8 |
Maria Heinz - Oekumene (Fuchs und Hahn) | 2:43 |
9 |
Petewr + Reinhard - Seht, man musste sie begraben | 2:40 |
10 |
Martlies Ritter - Love, L'Amour und Liebe | 3:13 |
11 |
Siegfried Fietz - Friede auf Erden | 2:22 |
12 |
Hanne Haller - Wir sind nur eine Minderheit | 2:45 |
13 |
Mini & Johann - Kann man leben ohne Freude | 2:07 |
14 |
Manfred Siebald - Höchst erbauliche Gedanken | 4:38 |
15 |
Manfred Siebald - Die Fliege ist tot | 3:00 |
16 |
Arno & Andreas - Ihr Leute stoppt das Jagen | 3:28 |
17 |
Jürgen Werth - Deine Geschichte | 2:24 |
18 |
Heinz Günther - Gottes Liebe ist wie die Sonne | 2:40 |
19 |
Manfred Siebald - Eines bleibt immer dasselbe | 2:22 |
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