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perle°

perle° kommt


Info
Musikrichtung: Pop/Deutschpop/Singer/Songwriter

VÖ: 12.03.2007

(Triple Eggs/Radar)

Gesamtspielzeit: 63:02

Internet:

http://www.perlekommt.de


Ein MAS-Kollege fragte kürzlich in die Runde, wer denn wohl für ihn ein Review von Perle° kommt übernehmen könne, da die Musik nicht so ganz in seiner Richtung angesiedelt war. Als "irgendwie so seltsamer deutscher Pop-Rock mit lyrisch angehauchten Texten" wurde das vom Kollegen beschrieben, und nett wie man immer so ist, springt man doch gern mal ein.

Als ich die Perle° dann in den CD-Spieler einlegte, was kam da aus den Boxen? Tatsächlich, "irgendwie so seltsamer deutscher Pop-Rock mit lyrisch angehauchten Texten". Obwohl ich dafür vielleicht empfänglicher bin als der MAS-Kollege, überlegte ich nach einigen Stücken (da die Musik nicht so ganz in meiner Richtung angesiedelt war), ob ich nicht mal in die Runde frage, ob das nicht jemand für mich übernehmen könne...

Vielleicht hat man da ja wirklich Perlen vor die Säue geworfen, indem man mir Perle° kommt anvertraut hat, aber leider kann ich mit dem Album nicht sonderlich viel anfangen. Hören kann man überwiegend ruhige Lieder mit überwiegend langatmigen, zum Teil pessimistischen Melodien und bedeutungsschwangeren Texten. Inhaltlich geht's meist um die Liebe, das Leben und den Tod - und dabei kommt man auch noch ziemlich rum: mal zieht's einen in den Weltraum ("schöne astronautin" 1+2), dann geht's an den Südpol ("kälte"), und an letzteren hätte man einige Stücke der CD vielleicht lassen sollen.

Zum (eher wenig) Guten an der CD: das Piano- und Orgelspiel von Dominik Stein glänzt bei fast allen Stücken, und auch die Gastmusiker, hier vor allem die Streichinstrumente und die Gastsängerin Anke Hackemesser (eine tolle, sanfte Stimme - und das bei dem Nachnamen...) machen ihre Sache sehr gut. Durchaus hörbar sind noch die Stücke "ego", "kälte", "carlotta", "zauberstrahlen", wirklich gelungen ist "komm und gib mir deine Hand"; absolut überflüssig und eher unoriginell und unpassend zum restlichen Album ist dagegen die Neuinterpretation des deutschen Grand Prix - Beitrages aus dem Jahre 1979 ("dschinghis khan") - auch wenn sich so was natürlich gut macht, um sich ins Gespräch zu bringen, ist dieses Stück einer der absoluten Tiefpunkte des Albums.

Fazit: 21 Stücke am Stück von "Perle° kommt" sind mitunter anstrengend, ermüdend und vor allem zum Ende hin eher nervig (vielleicht hätte man das Ganze auf 12 Songs begrenzen sollen), für mich sind's daher leider nur magere 8 Punkte (und die vor allem wegen der genannten Anspieltipps) - für Fans von "irgendwie so seltsamer deutscher Pop-Rock mit lyrisch angehauchten Texten" ist es aber vielleicht doch lohnenswert, mal reinzuhören.



Jürgen Weber



Trackliste
1guten morgen mein liebling2:27
2ego4:08
3träume sünden wahnsinn3:37
4schon wieder winter2:30
5sorge dich nicht geliebter2:54
6ich hätte nicht übel lust3:40
7dreh dich weiter 12:46
8dreh dich weiter 23:15
9dreh dich weiter 33.13
10kälte3:36
11wie ein photon3:08
12komm und gib mir deine hand3:10
13dschinghis khan 3:07
14zauberstrahlen3:46
15schöne astronautin 14:02
16schöne astronautin 22:06
17carlotta2:45
18ich möchte nur freundschaft2:55
19mädchen vor der tür1:33
20das prinzip hoffnung2:06
21zusammen begraben5:31
Besetzung

Per Stickforth: Gitarre, Gesang
Dominik Stein: Piano, Orgel
Daniel Krieger: Bass
Felix Gollin: Schlagzeug

& Gastmusiker


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