Musik an sich


Editorial

"Das Musikalbum stirbt aus", titelt ein nicht unbedingt für seine Dezenz berühmter Pressedienst. Aber die Statistik gibt ihm zumindest im Ansatz recht: Komplette Alben - ob in Form einer CD oder digital - werden immer weniger gekauft, Einzeltitel hingegen sind auf dem Vormarsch.

In diesem Zusammenhang von einem "Aussterben" zu sprechen ist natürlich hanebüchen. Schließlich gibt es ja genug Szenen und Subkulturen, in denen das Album als Gesamtkunstwerk unantastbar ist und eher die Single das weniger bedeutende Nebenprodukt darstellt. Man denke etwa an die Metalszene, in der Einzeltitel seit jeher nur für Sammler und zu Promotionzwecken interessant sind.

Dagegen wird gerade der große Bereich des Mainstream zunehmend ohne imposante Albumverkäufe auskommen müssen. Eigentlich eine absehbare Entwicklung, die wir nicht zuletzt den zahlreichen Interpreten verdanken, die zwei bis drei Hitsingles produzieren und die Restkapazität der CD mit halbgarer Fließbandware auffüllen.

Ist die Zukunft des Musikalbums also die eines Nischenproduktes für elitäre Subkulturen und unverbesserliche Kunst- und Kulturliebhaber? Schon möglich, wenn nicht sogar wahrscheinlich. Für uns, die wir überwiegend zu genau diesen Gruppen gehören, wird sich dadurch nicht allzu viel verändern.

Für Statistikliebhaber hier noch der Link zur zitierten Pressemitteilung: http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=070326031

Viel Spaß mit unserer Aprilausgabe!

Hendrik Stahl